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Vali Höll besiegt den Fluch und feiert den vierten Weltmeistertitel

Endlich der erste Saisonsieg, und das gleich bei der Weltmeisterschaft: Die Saalbacher Downhill-Dominatorin hat eindrucksvoll zurückgeschlagen und in Champéry (SUI) ihren vierten Weltmeistertitel geholt.

Vali Höll war die Schnellste.
Vali Höll war die Schnellste.

Endlich der erste Saisonsieg, und das gleich bei der Weltmeisterschaft: Die Saalbacher Mountainbikerin hat am Sonntag nach langer Sieg-Durststrecke eindrucksvoll zurückgeschlagen und in Champéry (SUI) ihren vierten Downhill-Weltmeistertitel in Serie geholt.

"Ehrlich gesagt hätte ich das nicht erwartet, sagte die 23-jährige Salzburger Sportlerin des Jahres. "Diese Saison war definitiv nicht leicht. Ich konnte mein Feuer noch nicht finden, aber heute hat es funktioniert. Ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass das meine Saison ist, aber ich habe mein Bestes gegeben, nicht an das Ergebnis gedacht, sondern einfach versucht, Spaß zu haben." Obwohl Höll 2025 noch keinen Weltcupsieg einfahren hat können, führt sie aktuell in der Gesamtwertung.

"Dass ich viermal hintereinander Weltmeisterin bin, ist komplett verrückt. Ich dachte, das ist nicht möglich. Eine WM bringt immer das Beste aus mir heraus", sagte Höll. Auf der besonders steilen WM-Strecke, die nicht zum Weltcup-Programm zählt, hatte zuvor die routinierte Französin Myriam Nicole eine eindrucksvolle Bestzeit markiert, an der sich die weiteren Konkurrentinnen die Zähne ausbissen. Auch die Kanadierin Gracey Hemstreet, in dieser Saison schon mehrfach ganz nach vorn gefahrene Senkrechtstarterin, musste sich hinter Nicole einreihen. Dann kam Marine Cabirou bis auf vier Zehntel auf ihre Landsfrau heran.

Aber das Maß aller Dinge war wieder einmal Vali Höll, die als Titelverteidigerin und Weltcupführende als Letzte auf die Strecke ging. Sie lag bei den Zwischenzeiten um bis zu 1,4 Sekunden voran, am Ende hatte sie 0,667 Sekunden Vorsprung auf Myriam Nicole.

Ihre Erfahrungen in Champery seien bisher nicht die besten gewesen. "Ich habe probiert, das zu verdrängen und frisch rein zu starten", sagte Höll. Auf dem ungewöhnlichen Parcours wieder Gold zu holen, sei unglaublich. "Die Strecke ist so anders als alle anderen im Weltcup. Es ist extrem steil und schwer einzuschätzen mit vielen Rhythmuswechseln. Man braucht auch ein bisschen Glück, dass man den Flow findet. Auf einer Strecke zu gewinnen, die mir eigentlich nicht liegt, ist richtig crazy."

Vali Höll hat den Angriff der "Jungen Wilden" damit auf beeindruckende Weise pariert. Schon bald könnte sie auch Konkurrenz durch eine andere Österreicherin bekommen: Die 17-jährige Tirolerin Rosa Zierl, die auch im Weltcup führt, holte sich am Samstag in Champéry den Sieg bei den Juniorinnen.

Im Downhill der Männer war der Steirer Andreas Kolb mit bester Zwischenzeit unterwegs, ehe er im Mittelteil stürzte. Bereits am Samstag hat es bei der WM die erste Medaille für Österreich gegeben. Mona Mitterwallner verpasste zwar ihren vierten WM-Titel auf der Marathondistanz, mit Bronze aber wieder eine Medaille geholt. Hermann Pernsteiner wurde im Männer-Rennen Fünfter. Im Enduro-Bewerb hat Lisa Mitterbauer aus Seeham Platz 32 belegt.

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