Auch große Schiedsrichterkarrieren haben einmal ganz unauffällig begonnen. Marina Aufschnaiter erinnert sich mit gemischten Gefühlen: "Ich hab' davor kaum schlafen können, als ich mein erstes Match bei einer U12 gepfiffen habe." Der Einstieg verlief aber gut, und rund zehn Jahre später hat die 29-jährige Walserin einen vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere erreicht. Sie erhielt das FIFA-Wappen, mit dem sie nun auch international pfeifen darf, im Hotel Königgut in ihrer Heimatgemeinde überreicht. "Hoffentlich fangen auch in Salzburger wieder einige Frauen mit dem Pfeifen an an", hofft sie. Die Damen sind sogar im Vorteil, denn: "Es gibt weniger bei uns, daher kann man rascher aufsteigen."
"Wenn man Fußball liebt und etwas erreichen will, ist man Schiedsrichter genau am richtigen Platz", findet Sebastian Gishamer. Der 30 Jahre alte Bauingenieur aus Seekirchen folgt mit dem Aufstieg in die internationale Garde seinem Kumpel Christopher Jäger, der schon im Vorjahr das FIFA-Wappen erhielt - beide begannen einst im selben Grundkurs als Referees. Jäger schwärmt: "Es waren schon herausfordernde und interessante Aufgaben dabei, beispielsweise in der Youth League zwischen Roter Stern Belgrad und Liverpool."
In der Youth League hat auch Gishamer schon eine vorgezogene internationale Premiere gegeben. Als sich bei Red Bull Salzburg gegen Sporting Lissabon der schwedische Schiedsrichter verletzte, sprang der als vierter Offizieller eingesetzte "Gisi" ein und führte die Partie ohne Probleme zu Ende.
Salzburg ist in der Riege der FIFA-Referees außerdem durch Roland Riedel vertreten, der als Assistent schon über viel Erfahrung verfügt. Sein Kollege Christian Rigler hat die internationale Laufbahn ebenso beendet wie Futsal-Schiedsrichter Patrick Porkert.