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Adi Hütter schoss Salzburg gegen Eintracht Frankfurt ins Glück

Am 3. März 1994 sorgte Austria Salzburg für die nächste österreichische Fußball-Sternstunde. Im Hinspiel des UEFA-Cup-Viertelfinales gegen Eintracht Frankfurt gab es in Wien einen 1:0-Sieg.

25 Jahre, bevor er Eintracht-Trainer wurde, spielte Adi Hütter gegen die Frankfurter groß auf.
25 Jahre, bevor er Eintracht-Trainer wurde, spielte Adi Hütter gegen die Frankfurter groß auf.

Adi Hütter, der schon im Achtelfinale gegen Sporting Lissabon mit seinem Weitschusstor in der Nachspielzeit erst das Wunder möglich gemacht hatte, traf gegen Eintracht Frankfurt in der 30. Minute per Flachschuss. Frankfurt-Torhüter Uli Stein war machtlos, 46.000 Zuschauer im restlos ausverkauften Ernst-Happel-Stadion feierten. "Ein unbeschreibliches Gefühl, mir ist es ganz kalt den Rücken runtergelaufen", schilderte Hütter den Moment des Torjubels.

Tausende Fans waren mit Sonderzügen nach Wien gereist. Präsident Rudi Quehenbergers Plan, den Salzburger Erfolg zum nationalen Anliegen zu machen, war voll aufgegangen. Tickets wurden im Vorfeld um bis zu 3000 Schilling (ca. 220 Euro) gehandelt. Bonnie Tyler und Opus heizten vor dem Match die Stimmung an, auf der Ehrentribüne nahm sogar Bundeskanzler Franz Vranitzky Platz.

Hektisch wurde es nach der Pause, als die Eintracht ihre Bemühungen um ein Auswärtstor intensivierte. Eine Kontroverse mit Frankfurts Kachaber Zchadadse beendete Salzburg-Coach Otto Baric kurzerhand mit einer Spuckattacke gegen den Spieler. Der Trainer musste auf die Tribüne und sollte später für drei Europacupspiele gesperrt werden. Sein Gegenüber Klaus Toppmöller verweigerte ihm nach der Partie den Handschlag. Peinlich waren auch "Urwaldlaute" von Zuschauern gegen den Frankfurter Starspieler Anthony Yeboah.

Kurios verlief die Schlussphase, in der Schiedsrichter Sergej Kussainow zehn Minuten nachspielen ließ. In dieser Phase gab es noch Rot für Frankfurts Mirko Dickhaut, Leo Lainer traf die Latte.

Was 1994, als ein Fußballschuh noch schwarz war, Verwunderung auslöste: Frankfurts Anthony Yeboah spielte mit weißen Schuhen. Gegenspieler Franz Aigner: "Ich dachte erst, der hat Turnschuhe an."

Der Aufstieg ins Semifinale war nach diesem Match realistisch geworden für die Salzburger. Ein Wermutstropfen: Christian Fürstaller, Heribert Weber und Heimo Pfeifenberger waren gelbgesperrt. Dafür würden Kurt Garger, Wolfgang Feiersinger und Peter Artner zurückkehren. Dank des vollen Hauses waren nun auch die Clubkassen gefüllt. Als Prämie für den Semifinaleinzug wurden 80.000 Schilling (ca. 11.000 Euro) pro Spieler ausgehandelt.

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