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AlphaTauri: Franz Tost tritt Ende 2023 ab - Oliver Mintzlaff stellt Rennstall neu auf

Der 67-jährige Tiroler ist seit 2006 Teamchef des Red-Bull-Schwesterteams AlphaTauri (vormals Toro Rosso) in der Formel 1. Nach dem Ende der laufenden Saison wird Laurent Mekies, derzeit Sportlicher Leiter bei Ferrari, den Posten als Teamchef übernehmen. Tost soll dem Rennstall in beratender Rolle erhalten bleiben.

Franz Tost wird AlphaTauri in beratender Rolle erhalten bleiben.
Franz Tost wird AlphaTauri in beratender Rolle erhalten bleiben.

Wenige Tage vor dem vierten Grand-Prix-Wochenende der Formel-1-Saison in Baku sorgte am Mittwochabend eine überraschende Nachricht für Aufsehen in der Königsklasse des Motorsports. Wie die Scuderia AlphaTauri in einer Aussendung bekannt gab, wird Franz Tost seine Funktion als Teamchef des Rennstalls mit Saisonende niederlegen. Der 67-jährige Tiroler leitet seit 2006 die Geschicke des Red-Bull-Schwesterteams AlphaTauri (vormals Toro Rosso) in der Formel 1. Während seiner Amtszeit feierte der im italienischen Faenza beheimatete Rennstall durch Sebastian Vettel 2008 und Pierre Gasly 2020 (jeweils in Monza) bis dato zwei Siege. Tost hat darüber hinaus einen maßgeblichen Anteil an den Karrieren der beiden mehrmaligen Weltmeister Vettel und Max Verstappen sowie der Grand-Prix-Sieger Daniel Ricciardo, Carlos Sainz und Gasly. Sie alle machten ihre ersten Schritte im Haifischbecken Formel 1 unter dem österreichischen Teamchef.

Tost: "Ich möchte Dietrich Mateschitz danken"

Mit dem Abschied von Tost nach 18 Jahren als Teamchef endet im Formel-1-Projekt von Red Bull eine Ära. "Zuallererst möchte ich Dietrich Mateschitz danken, der mir die unglaubliche Möglichkeit gegeben hat, in den vergangenen 18 Jahren Teamchef zu sein. Es war ein echtes Privileg, das Team über einen so langen Zeitraum zu leiten, und eine große Freude, mit so vielen motivierten und fähigen Menschen zusammenzuarbeiten, die meine Leidenschaft für die Formel 1 teilen", wird Tost in einer Presseaussendung des Rennstalls zitiert. "Mit 67 Jahren ist es nun an der Zeit, die Leitung abzugeben."

Mintzlaff: "Ich möchte Franz Tost für seine harte Arbeit danken"

Nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz im vergangenen Jahr machten Gerüchte die Runde, dass dem Rennstall der Verkauf drohe. Sowohl Tost als auch Oliver Mintzlaff, der seit dem Mateschitz-Tod die Führung der sportlichen Sparte im Red-Bull-Konzern übernommen hat, dementierten die Gerüchte vehement. Befeuert wurden die Spekulationen durch die atmosphärischen Störungen zwischen dem Mateschitz-Vertrauten Helmut Marko, der am Donnerstag seinen 80. Geburtstag feiert, und Neo-Boss Mintzlaff. "Na ja, wenn jemand Neues kommt, hat der neue Ideen", sagte Red-Bull-Motorsportberater Marko vor dem Saisonstart in Bahrain, als er im SN-Interview auf sein Verhältnis zu Mintzlaff angesprochen wurde.

Nun kommt es im zweiten Formel-1-Rennstall der Bullen knapp zwei Monate später zu einer großen Umstrukturierung. "Ich möchte Franz Tost für seine harte Arbeit danken. Seine Führung führte zu herausragenden Siegen und zur Entwicklung einiger der besten Talente, die die Formel 1 je gesehen hat. Es war nicht einfach, ihn zu ersetzen. Das hat zu einer Neudefinition der Managementstruktur des Teams geführt", erklärt Mintzlaff.

Laurent Mekies wird neuer Teamchef

Den Posten des Teamchefs bei dem Team aus Faenza übernimmt ab dem nächstem Jahr Laurent Mekies. Der 45-jährige Franzose, der derzeit noch Sportlicher Leiter bei Ferrari ist, soll noch in diesem Jahr zu dem Rennstall zurückkehren, bei dem er seine ersten Schritte in der Formel 1 machte. "Ich fühle mich geehrt, die Rolle des Teamchefs zu übernehmen und zu dem Team zurückzukehren, in dem ich einen großen Teil meiner frühen Karriere verbracht habe", erklärt Mekies.

Peter Bayer wird neuer Geschäftsführer

Zusätzlich zu Mekies wird mit dem ehemaligen FIA-Exekutivdirektor Peter Bayer noch in diesem Jahr ein neuer Geschäftsführer zum Team stoßen, der die strategische Ausrichtung des Rennstalls an den beiden Standorten in Italien und Großbritannien beaufsichtigen soll.

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