Massa behauptet, wegen des als "Crashgate" bekannten Vorfalls beim GP von Singapur der rechtmäßige Weltmeister von 2008 zu sein. Der Ferrari-Pilot hatte damals die WM-Gesamtwertung nur einen Punkt hinter dem Briten Lewis Hamilton beendet. Er fordert die Annullierung des Singapur-GP's, bei dem Hamilton Dritter geworden war, und damit die nachträgliche Anerkennung als Weltmeister.
Singapur 2008 als Auslöser
Auf dem Stadtkurs war der Brasilianer Nelson Piquet junior mit seinem Renault absichtlich in die Leitplanken gekracht. Der Unfall und die anschließende Safety-Car-Phase ermöglichten seinem Teamkollegen Fernando Alonso den Sieg. Wie sich später herausstellte, hatten Flavio Briatore, damals Teamchef von Renault, und Pat Symonds, damals Technikchef, den Crash im viertletzten Saisonrennen angeordnet. Beide wurden gesperrt - und später wieder begnadigt.
Massa führte das Nachtrennen damals lange an. Nach dem Piquet-Crash unterlief Ferrari aber ein missratener Boxenstopp samt abgerissenem Tankrüssel, wodurch Massa schließlich punktlos nur als 13. ins Ziel kam.
Ecclestone-Interview 2023
Die Anwälte von Formel 1, Ecclestone und FIA führten am Mittwoch an, dass Massa schon 2008 und 2009 genug Informationen gehabt habe, um vor Gericht zu gehen. Daher plädieren sie auf Verjährung. Massa dagegen bezog sich bei der Klagseinreichung auf ein Interview von Ecclestone mit F1 Insider aus dem Jahr 2023, wonach in Kreisen der Formel 1 und FIA angeblich schon vor dem Saisonende 2008 der Vorfall um Piquet junior bekannt war. Ecclestone soll zudem gesagt haben, Massa sei "des Titels beraubt worden, den er verdient hätte". Der seit Dienstag 95-Jährige hatte erklärt, er könne sich nicht mehr daran erinnern, das gesagt zu haben.
Das Hearing in London endet am Freitag, eine Entscheidung wird später erwartet.
