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Formel 1: Leclerc gewinnt Grand Prix von Österreich

Ferrari-Fahrer Charles Leclerc schöpft durch den Sieg beim Formel-1-Rennen in Österreich neue Hoffnung im Kampf um den WM-Titel.

Charles Leclerc auf dem Stockerl ganz oben.
Charles Leclerc auf dem Stockerl ganz oben.

Es sind Geschichten, die nur der Sport schreibt: Während Red Bull beim Ferrari-Heimspiel in Imola über den Sieg jubelte, drehte der italienische Traditionsrennstall beim Heimrennen des österreichischen Rennstalls den Spieß um. Den Sprint in Spielberg am Samstag konnte Max Verstappen zwar noch für sich entscheiden, im Hauptrennen tags darauf hatte der Weltmeister im Duell mit Ferrari-Pilot Charles Leclerc aber keine Chance. "Wir haben Probleme mit den Reifen gehabt, sie haben zu stark abgebaut. An einem schwierigen Tag ist es trotzdem ein gutes Ergebnis für uns", sagte Verstappen, der am Ende den zweiten Platz belegte und sich über die lautstarke Unterstützung der Besucher freute. "Es ist großartig, so viele Fans in Österreich zu sehen." An den drei Veranstaltungstagen besuchten insgesamt 303.000 Zuschauerinnen und Zuschauer den Red Bull Ring - Österreich-Rekord. Einige sexistische Vorfälle überschatteten die große Party in Spielberg.

Leclerc: "Ich habe das wirklich gebraucht"

Endlich wieder lachen konnte nach fünf Rennen ohne Podium Ferrari-Pilot Leclerc. Der 24-jährige Monegasse, der durch technische Probleme und Strategiefehler seines Teams in den vergangenen Rennen im WM-Kampf ins Hintertreffen geriet, jubelte dank einer fehlerlosen Leistung in Österreich über seinen ersten Sieg seit Anfang April. Am Red Bull Ring war Ferrari das mit Abstand schnellste Team im Feld. Leclerc überholte Verstappen in einem spannenden Rennen mit vielen Boxenstopps insgesamt drei Mal. "Ich habe das wirklich gebraucht. Es war ein sehr gutes Rennen", sagte Leclerc, der nur in der Endphase des Rennens ein wenig um den Sieg zittern musste: "Ich hatte ein Problem mit dem Gas. In den langsamen Kurven blieb es bei 20 oder 30 Prozent hängen. Das war sehr schwierig."

Bei Ferrari ist man nicht restlos zufrieden

Trotz der überlegenen Vorstellung Leclercs verlässt Ferrari Österreich auch mit einem weinenden Auge. Denn eigentlich plante der italienische Traditionsrennstall im Wohnzimmer seines WM-Rivalen schon mit einem Doppelsieg, ehe die Standfestigkeit Ferrari wieder einmal einen Strich durch die Rechnung machte. Ausgerechnet als Silverstone-Sieger Carlos Sainz auf der Schönberg-Geraden zum Überholmanöver gegen Verstappen ansetzen wollte, ging der Ferrari-Motor im Heck des Boliden mit der Nummer 55 in Flammen auf. Sainz rettete sich rechtzeitig aus dem brennenden Ferrari, konnte sein Pech aber nicht fassen und saß nach dem Ausfall entgeistert in der Wiese am Streckenrand. Für den 27-jährigen Spanier war es bereits der vierte Ausfall in dieser Saison. "Mir fehlen die Worte. Es hätte ein Doppelsieg sein können", sagte ein enttäuschter Sainz nach dem Rennen. Will Ferrari Verstappen und Red Bull in der zweiten Saisonhälfte noch abfangen, werden die Italiener vor allem ihre Zuverlässigkeitsprobleme in den Griff bekommen müssen.

Hamilton erneut am Podest

So stand Mercedes-Pilot Lewis Hamilton zum dritten Mal in Folge als Dritter auf dem Podium. "Als Team haben wir ein gutes Ergebnis erzielt. Das Publikum war unglaublich", sagte Hamilton, dessen Teamkollege George Russel Vierter wurde. Mercedes-Teamchef Toto Wolff war mit dem Ergebnis zufrieden, ortet aber noch Verbesserungspotenzial. "Uns fehlen immer noch drei, vier Zehntel. Frankreich sollte unserem Auto wieder besser liegen", sagte der Österreicher. Ein gelungenes Wochenende erlebte Mick Schumacher. Der Haas-Pilot fuhr als Sechster zum zweiten Mal en suite in die Punkteränge.

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