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Formel 1 entgeht in Spa erneuter Farce: McLaren dominiert nach langer Verschiebung auf der Traditionsstrecke

Oscar Piastri gewann den Grand Prix von Belgien vor seinem Teamkollegen Lando Norris. Ferrari-Pilot Charles Leclerc komplettierte das Podest.

Piastri jubelte in Belgien
Piastri jubelte in Belgien

Der Grand Prix von Belgien zählt sowohl bei den Fans als auch bei den Piloten zu den beliebtesten Austragungsorten in der Formel 1. Das liegt in erster Linie an der atemberaubenden Charakteristik der mit einer Gesamtlänge von 7,004 Kilometern längsten Rennstrecke im Kalender der Königsklasse des Motorsports. Die sogenannte Ardennen-Achterbahn verlangt den Piloten aufgrund der perfekten Mischung aus Höhenunterschieden, technischen Streckenpassagen und viel Vollgasanteil alles ab.

Wetter sorgte für Verzögerung

Fast genauso berühmt wie für die spektakuläre Rennstrecke ist Spa-Francorchamps für seine wechselnden Witterungsbedingungen. So war es auch am Sonntag. Am Vormittag musste das Rennen der Formel 3 bereits abgebrochen werden und nach der Einführungsrunde entschied sich die Rennleitung dazu, das Rennen in der Formel 1 aufgrund der Regenfälle und der schlechten Sicht vorerst nicht zu starten. Diese Entscheidung sorgte bei etlichen Experten und ehemaligen Formel-1-Piloten für Unverständnis. Auch bei Red Bull wäre man lieber wie geplant gestartet. "Man muss das ganze Prozedere überdenken. Nach zwei, drei Runden hinter dem Safety-Car wäre das Wasser weg gewesen. Das hat Max Verstappen auch am Funk gesagt. Es waren sichere Fahrbedingungen gegeben", sagte Motorsportkonsulent Helmut Marko.

Erinnerungen an Farce von 2021

Während der langen Wartezeit wurden freilich Erinnerungen an das Rennen in Spa im Jahr 2021 wach. Damals machten widrigste Witterungsbedingungen den Start eines Grand Prix praktisch unmöglich. Mehr als dreieinhalb Stunden nach dem ursprünglichen Startzeitpunkt wurde das Rennen schließlich beendet. Um den Grand Prix trotzdem werten zu können, wurden drei Runden hinter dem Safety-Car absolviert und anschließend halbe Punkte vergeben.

McLaren fuhr auf und davon

Eine ähnliche Farce wie vor vier Jahren blieb Teams, Fahrern und Fans heuer aber erspart. Denn rund eineinhalb Stunden nach dem geplanten Rennstart wurde der Grand Prix von Belgien mit einem fliegenden Start doch noch eröffnet. Wie erwartet fuhren die überlegenen McLaren-Boliden der Konkurrenz auf und davon. WM-Leader Oscar Piastri überholte bereits in der ersten richtigen Rennrunde seinen Teamkollegen Lando Norris, der von der Pole Position gestartet war, und holte sich anschließend auf auftrocknender Strecke völlig ungefährdet seinen sechsten Saisonsieg. "Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Es war ein schwieriges Rennen", meinte der 24-jährige Australier, der seinen Vorsprung in der WM-Wertung auf 16 Punkte ausbauen konnte. Norris machte mit dem zweiten Platz den bereits sechsten Doppelsieg für den britischen Traditionsrennstall in der laufenden Saison perfekt.

Charles Leclerc komplettierte das Podest

Das Podest komplettierte Ferrari-Pilot Charles Leclerc. Der Monegasse startete von der dritten Position und verteidigte sich erfolgreich gegen Max Verstappen. Der 27-jährige Niederländer kam am Sonntag nicht über den vierten Rang hinaus, da man bei den Bullen von einem Regenrennen ausgegangen war und es dem Boliden deshalb an Topspeed fehlte. Im Sprint am Samstag war man noch mit einem anderen Set-up unterwegs. Die auf Topspeed ausgerichtete Abstimmung bescherte dem viermaligen Weltmeister vor den eigentlich schnelleren McLaren-Piloten Piastri und Norris den insgesamt zwölften Sprintsieg seiner Karriere.

Mann des Rennens war am Sonntag Verstappens einstiger Rivale Lewis Hamilton. Der Rekordweltmeister fuhr vom 18. auf den siebten Rang nach vorn.

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