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Formel 1 in Zandvoort: Norris dominiert - Red Bull sieht WM-Titel in Gefahr

Der McLaren-Pilot fuhr beim ersten Formel-1-Rennen nach der Sommerpause in den Niederlanden in einer eigenen Liga. Red Bull Racing sieht die WM-Titel in Gefahr.

McLaren-Pilot Lando Norris feierte beim Grand Prix der Niederlande in Zandvoort seinen zweiten Saisonsieg in der Formel 1.
McLaren-Pilot Lando Norris feierte beim Grand Prix der Niederlande in Zandvoort seinen zweiten Saisonsieg in der Formel 1.

Mehr als 300.000 Besucher pilgerten beim ersten Formel-1-Rennen nach der Sommerpause von Freitag bis Sonntag nach Zandvoort, um ihren Superstar Max Verstappen bei seinem Heim-Grand-Prix in den Niederlanden zum vierten Mal en suite siegen zu sehen. Doch am Ende jubelte nicht die "Orange Army" des Weltmeisters, sondern das orangefarbene Team von McLaren.

Norris war nicht zu schlagen

Dabei sah es zunächst ganz danach aus, als würde Verstappen erneut vor heimischer Kulisse triumphieren können. Denn Pole-Sitter Lando Norris erwischte in seinem McLaren zum wiederholten Mal in dieser Saison einen schlechten Start und fiel hinter Verstappen zurück. Der Red-Bull-Pilot hatte in weiterer Folge aber große Mühe, sich einen Vorsprung gegen seinen WM-Konkurrenten herauszufahren. Das nutzte Norris noch in der Anfangsphase des Grand Prix der Niederlande dazu, seinen Fehler vom Start auszubessern und Verstappen, der über Probleme mit den Reifen klagte, wieder zu überholen. Das Duell um den Sieg war damit frühzeitig entschieden, am Ende feierte Norris mit einem beachtlichen Vorsprung von rund 20 Sekunden seinen zweiten Saisonsieg. "Das Auto war unglaublich und ich konnte mein eigenes Rennen fahren. Dieser Sieg fühlt sich sehr gut an", sagte der 24-jährige Brite.

Red Bull ist gewarnt

Verstappen musste sich erstmals seit dem Comeback von Zandvoort im Formel-1-Kalender 2021 geschlagen geben. "Wir hatten einen guten Start und haben alles probiert. Aber es war ziemlich klar, dass wir nicht schnell genug waren", erklärte der 26-jährige Niederländer, der in der WM-Wertung noch 70 Punkte Vorsprung auf Norris hat.

Deutlich knapper geht es bereits in der Konstrukteurswertung zur Sache. Dort beträgt der Vorsprung von Red Bull Racing auf McLaren bei noch neun verbleibenden Grand-Prix-Wochenenden nur mehr 30 Punkte. "Wir sind ganz fair und klar in einem Ausmaß geschlagen worden, das alarmierend ist. Wir konnten das Tempo in keiner Weise mitgehen und hatten einen höheren Reifenverschleiß", erklärte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko, der nun auch die WM-Titel gehörig in Gefahr sieht. "Mit dieser Performance reicht der Vorsprung nicht aus. Es muss mehr Balance ins Auto kommen, die Fahrer brauchen mehr Vertrauen. Angesichts dieser Niederlage sollten Upgrades eher gestern als heute kommen."

Leclerc am Podest

Im Kampf um den letzten Platz auf dem Podest setzte sich überraschend Charles Leclerc durch. Der Ferrari-Pilot zeigte die beste Leistung seit seinem Heimsieg in Monaco und arbeitete sich auf der engen Strecke in den Dünen von Zandvoort vom sechsten auf den dritten Rang nach vorn. In der Endphase des Rennens verteidigte sich der 26-jährige Monegasse heroisch gegen die Angriffe von Oscar Piastri (4.) im zweiten McLaren. "Ich bin sehr überrascht. Wir hatten eine tolle Strategie und können absolut zufrieden sein", meinte Leclerc.

Mercedes enttäuschte

Die große Enttäuschung des Wochenendes war Mercedes. Vor der Sommerpause feierten die Silberpfeile noch drei Siege aus vier Rennen, in den Niederlanden war man plötzlich nur noch vierte Kraft. George Russell und Lewis Hamilton konnten als Siebter und Achter kein Wörtchen um die Spitzenplätze mitreden. "Es war eine Frage des Reifenabriebs. Wir müssen jedes neue Teil, das am Auto war, noch einmal analysieren", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Weiter geht es bereits kommende Woche in Monza.

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