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Kimi Räikkönen: Der Alte hat noch nicht genug

Kimi Räikkönen fährt Sonntag seinen 301. Großen Preis und ist 20 Jahre älter als Rookie Lando Norris. Ans Aufhören verschwendet der Finne (noch) keine Gedanken.

Kimi Räikkönen wirkt zwischen den beiden feschen Steirerinnen etwas verkrampft und nicht wie ein Löwe...
Kimi Räikkönen wirkt zwischen den beiden feschen Steirerinnen etwas verkrampft und nicht wie ein Löwe...
Räikkönen: Spielberg-Premiere im Alfa Romeo.
Räikkönen: Spielberg-Premiere im Alfa Romeo.
Die Fans lieben den „Iceman“.
Die Fans lieben den „Iceman“.
Räikkönen (links neben Red-Bull-Teammanager Jonathan Wheatley, Sieger Max Verstappen und dem Dritten Sebastian Vettel) wurde 2018 in Spielberg Zweiter – wie schon 2003 auf dem A1-Ring im McLaren–Mercedes.
Räikkönen (links neben Red-Bull-Teammanager Jonathan Wheatley, Sieger Max Verstappen und dem Dritten Sebastian Vettel) wurde 2018 in Spielberg Zweiter – wie schon 2003 auf dem A1-Ring im McLaren–Mercedes.

Es war bemerkenswert, wenn man die Publikumsreaktionen bei der ersten offiziellen Fahrer- und Teamchef-Präsentation vor dieser Formel-1-Saison am Mittwoch vor dem Auftakt auf dem Melbourner Confederation-Platz verfolgte: Natürlich wurde Lokalmatador Dany Ricciardo am meisten beklatscht, logisch hatte Sebastian Vettel als Ferrari-Star großen Applaus, doch am meisten "flippten" die Fans, als der "Iceman" ohne merkliche Gefühlsregung auf die Bühne kam. Ja, Kimi Räikkönen gilt als lässiger Typ und hat - auch wenn es paradox klingt - als ältester GP-Pilot die meisten jungen Fans auf seiner Seite.
Jetzt ist Kimi, der im Oktober 40 Jahre alt wird, zurück bei den (F1-)Wurzeln: Bei Sauber, wo er 2001 als unbekanntes Talent und gegen den Willen des damaligen Partners Red Bull von Teamchef Peter Sauber verpflichtet wurde - um eine Saison später schon Alex Wurz das erhoffte McLaren-Cockpit "wegzunehmen". Der letzte Ferrari-Weltmeister (2007) wurde ja nach der vergangenen Saison von den Italienern zu Sauber, pardon, jetzt natürlich Alfa Romeo Racing, im Tausch für Jungstar Charles Leclerc transferiert. "Ich kenne tatsächlich noch einige Leute aus meinem ersten F1-Jahr, Teammanager Beat Zehnder ist ja noch immer in dieser Position, und auch in der Fabrik in Hinwil gibt es noch einige Bekannte", erzählt Räikkönen.
Zum Wechsel von Ferrari zu Alfa Romeo meinte er: "Der erste Test war fast ein Schock. Alles war anders, trotz des Ferrari-Motors." Die Ziele sind klar: Von Siegen träumt Kimi nicht, "aber möglichst oft in die Punkte fahren, das müssen wir versuchen. Genauso wie ständige Verbesserung des Autos. Zu Saisonschluss sollten wir in einer guten Position sein, aber es wird ein langer Weg dorthin." Und zum Ausscheiden bei Ferrari findet er kein böses Wort: "Ich habe noch immer viele Freunde dort. Auch wenn die Resultate nicht immer die gewünschten waren, es war eine schöne Zeit für mich." Und die WM-Chancen für seinen Ex-Kollegen Sebastian Vettel? "Er kann noch um die WM kämpfen, aber ob er sie gewinnt, kann ich nicht sagen. Wenn die Rennen normal laufen wird es für ihn fast unmöglich." Nachsatz: "Aber dads kann sich in der Formel 1 rasch ändern."
Zu seinem kurzen Ausflug in den Rallyesport erklärte Räikkönen: "Es war die Umstellung auf ein total anderes Metier. Du fährst gegen die Uhr, nicht gegen einen oder mehrere Gegner."
Sollte Räikkönen doch irgendwann mit der Formel 1 Schluss machen - nach bisher 21 GP-Siegen -, bleibt ihm immer noch Eishockey. Mit seiner Heimatstadt Espoo und den Blues aus der Liiga ist er genauso verbunden wie mit dem EV Zug in seiner Wahlheimat, bei dem er Anteilseigner ist. Und als Dienstwagen fährt er den Alfa Stelvio Quadrifolgio Verde, der hat über 500 PS - "und Allradantrieb, der ist ja in der Schweiz ziemlich nützlich."

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