Nachdem die Gläubiger Ende Februar einer Sanierung des schwer in Schieflage geratenen Motorradbauers KTM zugestimmt hatten und die Produktion nach mehr als drei Monaten Stillstand am 17. März wieder hochgefahren werden konnte, gab es Ende vergangener Woche die nächste Hiobsbotschaft für die Mattighofner. Wegen eines Mangels an Komponenten steht die Produktion seit Montag (28. April) erneut für drei Monate still. "Durch die abrupte Insolvenz Ende letzten Jahres konnte nur noch auf Lagerbestände zurückgegriffen werden. Im Sanierungsverfahren war es dann für 90 Tage nicht möglich, neue Verpflichtungen einzugehen", erklärte KTM-Vorstand Gottfried Neumeister den mehr als 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
KTM trotzt der Krise und gibt ein kräftiges Lebenszeichen von sich
Der österreichische Motorradhersteller befindet sich weiterhin in Turbulenzen. Ab Montag steht die Produktion erneut für drei Monate still. Dennoch haben die Mattighofner auch positive Nachrichten zu vermelden.

KTM überzeugt bei MotoGP in Spanien
Trotz des unerwarteten Rückschlags gelang es dem österreichischen Motorradhersteller, am Wochenende ein kräftiges Lebenszeichen von sich zu geben. Beim Rennwochenende der MotoGP im spanischen Jerez zeigten die Orangefarbenen vor allem im Hauptrennen am Sonntag eine starke Leistung. Beim ersten Karrieresieg in der Königsklasse des Motorsports von Alex Márquez (Ducati), der damit seinem älteren Bruder Marc (wurde nach Sturz Zwölfter) die WM-Führung entriss, belegten alle vier KTM-Piloten Top-10-Plätze.
Vinales nur knapp am Podest vorbei
Maverick Vinales, der zuletzt nur aufgrund einer nachträglichen Strafe sein erstes Podest für KTM verpasste, wurde hinter Fabio Quartararo (Yamaha) und Francesco Bagnaia (Ducati) starker Vierter. "Das Wochenende verlief positiv, und wir sind auf dem richtigen Weg", meinte Vinales. Ähnlich gut lief es für Brad Binder (6.) und KTM-Supertalent Pedro Acosta (7.). Abgerundet wurde das starke Ergebnis des österreichischen Herstellers beim Europaauftakt der MotoGP durch den neunten Rang von Enea Bastianini.
KTM blickt positiv in die Zukunft
Nach dem positiven Trend in den vergangenen Rennen blickt man bei KTM optimistisch in die Zukunft. "Es ist wichtig, dass wir uns die Fortschritte in den letzten drei Rennen ansehen und dass wir uns in die richtige Richtung bewegen", erklärte Teammanager Aki Ajo. Bleibt zu hoffen, dass KTM schon bald wieder auch abseits des sportlichen Geschehens positive Schlagzeilen schreibt.