Marquez ist damit insgesamt neunfacher Weltmeister. Dem 32-jährigen Spanier gelang der MotoGP-WM-Titel so früh wie noch nie, allerdings musste er seit seinem bis dato letzten nicht weniger als 2.184 Tage warten. Ein 2020 erlittener Oberarmbruch samt Komplikationen und vier Operationen sowie weiteren Verletzungen haben ihn weit zurückgeworfen, Marquez hat viele harte Jahre hinter sich. Doch nun ist ihm das große Comeback nach einer überragenden Saison gelungen. Die ersten sechs Titel hatte er auf Honda gewonnen.
Der bisher elffache Saisonsieger hat damit seinen ersten "Matchball" genutzt. Sein letzter verbliebener Konkurrent um den Titel, Bruder und Markenkollege Alex Marquez, landete am Sonntag auf Rang sechs und weist damit 201 Zähler Rückstand auf seinen großen Bruder auf. Vor dem Wochenende war klar gewesen, dass Marc Marquez nur drei Zähler mehr als sein Bruder machen musste, um den Titel zu sichern. Er hält aktuell nach elf Siegen und 15 Podiums bei 541 Zählern, was bereits ein Punkterekord ist.
Marquez: "Bin jetzt mit mir selbst im Frieden"
"Es ist unmöglich zu sprechen. Es ist so schwer gewesen. Ich habe einen großen Fehler gemacht, als ich damals das zu frühe Comeback gemacht habe", sagte Marquez mit Blick auf seine lange Durststrecke gerührt. "Ich möchte den Moment genießen, die Reise war superschwer. Jetzt bin ich im Frieden mit mir selbst. Ich habe gekämpft, gekämpft, gekämpft und ich habe gewonnen", sagte der Spanier, nachdem er zuvor auf einer Videowall eine kleine Zusammenfassung seiner Karriere gesehen hatte. "Mehr als eine Nummer - Marc Marquez", war als Slogan überall zu lesen, u.a. dann auch auf T-Shirts.
Nach der Zieldurchfahrt hat er sich zunächst mit beiden Händen an den Kopf gegriffen und dann einen lauten Schrei des Triumphes herausgelassen. Er hatte eines der größten Comebacks in der Motosport-, wenn nicht Sportgeschichte geschafft.
Sieger Bagnaia, der auch den Sprint am Samstag gewonnen hatte, war bescheiden. "Ich möchte kein Scheinwerferlicht von Marc wegnehmen, er verdient alle Aufmerksamkeit heute", sagte der zweifache Weltmeister. "Ich bin glücklich, es ist nur ein bisschen schade, dass es mir erst so spät in der Saison gelungen ist und hoffe, dass ich jetzt so weitermachen kann", erklärte er nach seinem erst zweiten Saisonsieg.
Acosta fiel weit zurück
Die Saison ist freilich noch nicht zu Ende, es stehen noch Rennen in Indonesien, Australien, Malaysia, Portugal und Valencia auf dem Programm. Marquez hat damit nach Königsklassen-Titeln mit Valentino Rossi gleichgezogen. In der Königsklasse hat nur noch Giacomo Agostini (8 Titel) mehr gewonnen.
Aus KTM-Sicht lag Pedro Acosta zunächst im absoluten Spitzenfeld vor Marc Marquez auf Platz zwei wurde dann aber bis auf Platz 17 zurückgereicht. Damit waren Enea Bastianini und Brad Binder auf den Plätzen elf und zwölf die am besten platzierten KTM-Piloten.