Bei Kilometer 55 des Abschnitts von Shaybah nach Al-Hofuf stürzte der Dakar-Sieger von 2018, als er in einen Gegenhang sprang. Als ein Helferteam zu ihm kam, klagte der Kuchler über Rückenschmerzen. Sein KTM-Teamkollege Kevin Benavides kümmerte sich um Walkner und blieb bei ihm, bis medizinische Hilfe eintraf. Danach wurde er per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Er soll bereits vorsichtige Entwarnung gegeben haben.
Walkners Schwester Eva teilte in ihrer Medien-Info mit, dass Matthias am Flughafen von Khalfan vier Stunden lang auf den Weitertransport in das Krankenhaus Dammam warten hatte müssen. Der KTM-Teamarzt sei auf dem Weg in das Krankenhaus.

Walkner meldete sich
Matthias Walkner schilderte seinen Sturz so: "Ich hab eine Abrisskante übersehen und bin in einen kleinen Gegenhang gesprungen, eigentlich war es nicht so wild, aber es hat mich in die Kompression reingestaucht. Das Motorrad hat voll durchgeschlagen, sodass ich mit dem Hintern Vollgas auf die Sitzbank bzw. den Kotflügel aufgeschlagen bin. Ich habe sofort gemerkt, dass irgendwas im Rücken nachgibt und bin dann auch gestürzt. Es war ein Stich im unteren Rückenbereich und hat sich so angefühlt als ob etwas nachgegeben hat. Ich kann aktuell alles bewegen und spüre auch alles, lediglich ein leicht unterschiedliches Gespür in beiden Beinen und ein leichtes Kribbeln im Rückenbereich. Ich bin in guten Händen, alle kümmern sich sehr um mich."
KTM-Berater Heiz Kinigadner berichtete der "Speedweek" von einem möglichen Wirbelbruch. "Er hat aber keine Ausfälle, er kann also Arme und Beine bewegen", sagte der frühere Motocross-Weltmeister. Um aber nichts zu riskieren, seien Spezialisten von "Wings for Life" kontaktiert worden. Die Stiftung, die sich die Heilung von Querschnittlähmung zum Ziel gesetzt hat, war einst auf Initiative von Kinigadner und Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz gegründet worden. Ein Bruder und der Sohn von "Kini" erlitten bei Unfällen Querschnittlähmungen.
Erste Entwarnung vom Teamarzt
Nach zehn Stunden gab es es endlich Entwarnung und positive Nachrichten von KTM-Teamarzt Dr. Rainer Hochgatterer. Nach einige Tests könne er sagen, dass nichts gebrochen ist. Neurologisch sei Walkner ebenfalls unauffällig. Zwar habe er große Schmerzen, sei aber so weit Okay. Walkner dürfte sich eine starke Stauchung der Lendenwirbelsäule mit einer Prellung und Hämatomen zugezogen haben. Ob die Bandscheiben etwas abbekommen hätten, könnte zurzeit aber noch nicht gesagt werden. Die kommenden 24 Stunden wird der Verunfallte zur Schmerztherapie noch im Krankenhaus bleiben, sollte er transportfähig sein, werde er noch am Sonntag nach Österreich überstellt.
Bereits zweiter Sturz Walkners 2023
Walkner war nach zwölf Etappen auf dem neunten Gesamtrang gelegen. Er hatte selbst schon auf dem ersten Teilstück als Ersthelfer für seinen verunglückten Konkurrenten Sam Sunderland fungieren müssen. Tags darauf stürzte er selbst und erlitt eine Handgelenksverletzung. Trotz Schmerzen kämpfte er weiter und wurde mit einigen guten Teilergebnissen belohnt.
Walkner lernte die Dakar auch schon in der Vergangenheit von ihrer schmerzhaften Seite kennen. 2016 schied er mit einem Oberschenkelbruch aus. Neben seinem Sieg 2018 holte er zwei zweite und zwei dritte Plätze bei der prestigeträchtigen Rallye, die seit 2020 auf der arabischen Halbinsel gefahren wird. Von 2009 bis 2019 war Südamerika der Schauplatz. Ihren Namen hat sie von der ursprünglichen Streckenführung von Paris nach Dakar in Senegal durch die Sahara. 1978 fand sie erstmals statt. Terrordrohungen gegen das Event in afrikanischen Ländern führten zur Verlegung.