Obwohl die Formel 1 an diesem Wochenende in den USA gastiert, war vor dem Sprint am Samstag und dem Hauptrennen am Sonntag in Austin noch die erste Runde im Grand Prix von Singapur das große Gesprächsthema. Denn in der ersten Runde kam es zur Berührung zwischen den beiden Teamkollegen und WM-Rivalen Lando Norris und Oscar Piastri. Ein Zwischenfall, der zwar keinen großen Einfluss auf den Rennausgang hatte, aber ganz klar gegen die sogenannten "Papaya-Regeln", den teaminternen Verhaltenskodex bei McLaren, verstößt.
So musste Piastri beispielsweise seinen Teamkollegen in Monza passieren lassen, da Norris aufgrund eines langsamen Boxenstopps hinter seinem WM-Kontrahenten auf die Strecke zurückgekommen war. Einen Positionstausch hätte Piastri demnach auch nach dem von Norris verursachten Kontakt in Singapur erwartet, die Anweisung des Rennstalls blieb zum Unmut Piastris aber aus.
Nach außen hin ist McLaren vor dem Grand Prix in Austin um Beruhigung bemüht. "Wir haben die Situation analysiert. Lando trägt die Verantwortung für die Kollision, und das ist auch in Ordnung", meinte Piastri. Teamkollege Norris sagte: "Das Team hat mich für das, was passiert ist, zur Verantwortung gezogen. Ich finde, das ist fair. Wir haben gemeinsam analysiert, welche Konsequenzen das für mich hat." Um welche Konsequenzen es sich dabei konkret handelt, wollte kein Mitglied des britischen Traditionsrennstalls verraten.
Einer, der für die internen "Papaya-Regeln" von McLaren kein Verständnis hat, ist Max Verstappen. "Sie versuchen, alles mit bestimmten Maßnahmen gleich zu halten, aber ein Titelkampf ist nie zu 100 Prozent fair", meint der viermalige Weltmeister. "Manchmal hast du einen schlechten Boxenstopp, manchmal geht der Motor kaputt. Das kannst du nicht wirklich ausgleichen."