Der große Gewinner des MotoGP-Wochenendes in den USA heißt Álex Rins. Der 27-jährige Spanier brillierte mit einer eigentlich unterlegenen Honda auf seiner absoluten Lieblingsstrecke und feierte im Hauptrennen am Sonntag seinen sechsten Sieg in der Königsklasse der Motorräder. Auf dem Linkskurs in Austin konnte Rins bereits in allen drei Klassen der Motorrad-WM Siege feiern. Für seinen Hersteller Honda war es der erste MotoGP-Sieg seit über einem Jahr. "Ich habe versucht, richtig zu pushen. Ich bin sehr stolz auf mein Team", sagte Rins, der tags zuvor im Sprint schon über den starken zweiten Rang jubeln durfte.
Das Podest am Sonntag komplettierten VR46-Ducati-Pilot Luca Marini und Fabio Quartararo, der nach einem enttäuschenden Saisonstart ein kräftiges Lebenszeichen auf seiner Yamaha von sich gab. "Es war sehr hart, ich habe Probleme mit der Beschleunigung und der Höchstgeschwindigkeit gehabt. Es waren einige schwierige Rennen, aber das Team hat immer versucht, mich zu beruhigen", meinte Quartararo, der nach einem Sturz im Sprint am Samstag noch heftige Kritik an seinem japanischen Hersteller übte.
Apropos Sturz: Davon gab es im Hauptrennen am Sonntag reichlich. Insgesamt neun Piloten sahen die Zielflagge nicht, zehn stürzten. Ernste Verletzungen erlitt bei dem Sturzfestival kein Pilot. Das prominenteste Opfer war Francesco Bagnaia. Der amtierende Weltmeister holte sich am Samstag noch den zweiten Sprintsieg im dritten Sprint der Saison und auch am Sonntag sah es zunächst gut für den absoluten Titelfavoriten aus. Doch wie schon zwei Wochen zuvor beim Grand Prix von Argentinien stürzte der Ducati-Pilot auch in Austin im Hauptrennen.
Ähnlich enttäuscht wie Bagnaia verlässt KTM die USA. Nach dem Sprint war die Welt für den österreichischen Hersteller noch in Ordnung. Brad Binder wurde Fünfter, Teamkollege Jack Miller fuhr als Neunter in die Top Ten. Ebenfalls positiv stimmte die Mattighofner, dass in Austin zum ersten Mal in diesem Jahr beiden KTM-Piloten der Sprung in den zweiten Abschnitt des Qualifyings gelang. Der Sonntag endete für KTM allerdings im Desaster. Miller lag auf Podestkurs, ehe er zum sechsten (!) Mal an diesem Wochenende stürzte. Wenige Runden später ereilte seinen Teamkollegen dasselbe Schicksal. Binder konnte aber weiterfahren und holte als 13. und Letzter noch Punkte. Besser lief es für GasGas. Rookie Augusto Fernández wurde Zehnter, Ersatzfahrer Jonas Folger Zwölfter.