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Die Leichtigkeit auf dem Kite mit 105 Kilo

Alina Kornelli und Valentin Bontus gehen für Österreich in der neuen Wassersportdisziplin Formula Kite ins Olympiarennen. Schwergewicht Bontus gehört zum erweiterten Favoritenkreis.

Valentin Bontus
Valentin Bontus

Mit der neu ins Olympiaprogramm aufgenommenen Klasse Formula Kite wird der Segelsport noch rasanter. Bis zu 75 Stundenkilometer erreichen die Aktiven auf dem Brett mit Foil.

Der Niederösterreicher Bontus surft erst seit zweieinhalb Jahren mit dem bis zu 75 Stundenkilometern schnellen Race-Kite. "Mein Plan war eigentlich auf 2028 ausgerichtet. Im Moment bin ich auf der Welle oben, ich versuche mich dort zu halten", sagt der 105-Kilo-Mann, der spätestens heuer mit WM-Bronze in den Kreis der Medaillenanwärter aufgestiegen ist.

Bontus sagt dazu: "Ich bin in der Position, wenn alles gut läuft, dass ich eine Medaille machen kann - aber es gibt fünf, sechs Nationen, die vorne dabei sind, die es machen sollten. Die haben auf jeden Fall mehr Druck. Ich bin genau dahinter, hänge an deren Schultern und wenn sich die Möglichkeit ergibt, dann werde ich sie nehmen. Ich werde schauen, dass ich die ganze Woche gleichmäßig und stark fahre, und dann schauen wir, was möglich ist."

"Spaß haben und genießen"

Der 23-Jährige kann befreit aufs Wasser gehen: "Ich glaube, ich habe für mich in diesem Jahr schon alles erreicht, was ich erreichen hätte müssen. Das größte Ziel ist, dass ich Spaß habe und das ganze genieße - das ist einer der wichtigsten Punkte. Von den Ergebnissen her will ich einen Platz in den Top-Acht schaffen, um ein olympisches Diplom zu bekommen. Und dann möchte ich noch die Chancen auf eine Medaille so lange wie möglich hochhalten."

Alina Kornelli.
Alina Kornelli.


"Druck haben die anderen Mädls"

Alina Kornelli, Tochter eines früheren Surf-Weltmeisters, wechselte für die Olympiachance 2021 von Deutschland nach Österreich. Aufgewachsen ist sie nahe Bad Tölz in Bayern, ihre Mutter stammt aus St. Georgen an der Gusen. Sie war bei der WM heuer auf Platz 17 und sagt: "Bei mir kann alles passieren. Den Druck haben eindeutig die anderen Mädls - und das ist auch gut so. Ich bin in einer interessanten Ausgangsposition."

Die 24-Jährige, die ihre sportliche Heimat nun am Attersee hat, legt den Fokus bei der Olympia-Regatta auf ihre eigene Performance: "Ich möchte mich auf mich selbst konzentrieren und nicht auf die anderen schauen. Ich nehme das Rennen als Zeitrennen und schaue, dass ich so schnell wie möglich um den Kurs komme. Es ist alles drinnen, weil ich jede Konkurrentin schon zumindest einmal geschlagen habe."

Fürs Training ausgewichen

Das rot-weiß-rote Formula Kite-Duo weilt schon seit gut einer Woche in Marseille, trainierte aber hauptsächlich im 90 Kilometer entfernten Hyères. Im Olympiahafen war wegen der vielen Start- und Rennverschiebungen in den anderen Klassen keine Möglichkeit dazu. Kornelli: "Es war ganz gut, wieder reinzukommen. Ich war eine ganze Woche davor nicht am Kite, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann das das letzte Mal so war. Wichtig war, dass wir das Foil an die Wassertemperatur anpassen konnten. Ob kalt oder warm, macht einen Unterschied."

Valentin Bontus, der vor Hyères WM-Bronze geholt hatte, berichtet ebenfalls positiv von den finalen Einheiten: "Bei den Starts war ich noch ein wenig 'eingerostet' aber nach zehn Tagen Regeneration nicht so schlecht. Der Speed war voll da, ich war sehr schnell - und damit bin ich voll zufrieden. Wir hatten einmal Starkwind, einmal Leichtwind - auch bei wenig Wind, was nicht ganz meine Stärke ist, konnte ich gut mithalten."

Jeweils 20 Damen und Herren sind in der Formula Kite am Start. Vier Rennen pro Tag sind angesetzt, die mit rund zwölf Minuten sehr kurz sind. Werden elf oder mehr Rennen ausgetragen, gibt es insgesamt drei Streichresultate. Die ersten beiden Athletinnen und Athleten stehen fix im Finale der besten vier. In zwei Semifinal-Gruppen wird jeweils ein weiterer Finalist/Finalistin ermittelt.

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