Der sechsfache Kletterweltmeister Jakob Schubert hat sich am Mittwoch souverän ins Finale des olympischen Boulder- und Lead-Wettbewerbs gekämpft. Mit 44,7 Punkten aus dem Boulder-Halbfinale und 54,1 Zählern in seiner Paradedisziplin Lead konnte Schubert insgesamt 98,8 Punkte verbuchen. Die schwierigen Bedingungen kamen dem erfahrenen Kletterer entgegen, doch er gab sich im Nachhinein selbstkritisch. "Ich bin einer der Besten im Vorstieg, je schwieriger die Runde, desto besser für mich, da kann ich am meisten Punkte gutmachen. Das war leider heute nicht ganz so", sagte Schubert.
Schubert kletterte sicher ins Finale
Der 33-Jährige wusste, dass einige seiner Konkurrenten früh gescheitert waren, und kletterte daher auf Sicherheit. "Ich habe mitbekommen, da ist was Ungutes unten. Ich habe nicht ganz in die Route reingefunden und probiert, extrem auf Sicherheit zu klettern und sicherzugehen, dass ich keinen Fehler mache. Das ist aufgegangen", erklärte Schubert.
Der Tiroler, der bei den Olympischen Spielen in Tokio die Bronzemedaille gewonnen hatte, zeigte sich dennoch leicht unzufrieden, weil er sich unter seinem Wert geschlagen sah. Für das Finale am Freitag will Schubert erneut eine schwierige Route: "Ich hoffe, sie schrauben wieder eine ähnliche Route. Natürlich ganz andere Griffe, aber eine ähnliche Schwierigkeit. Ich brauche so eine Route, wenn ich Gold gewinnen will."
"Ich habe erwartet, dass ich ins Finale komme"
Im Halbfinale schaffte es keiner der Teilnehmer bis ganz nach oben. Am weitesten kam der Spanier Alberto Ginés López, gefolgt vom Briten Toby Roberts und dem punktgleichen Tschechen Adam Ondra. Schubert will nun die vergangenen Tage Revue passieren lassen und sich auf das Wichtige konzentrieren: das Finale.
Dort gilt der erst 17-jährige Japaner Sorato Anraku als Topfavorit. Mit 137 Punkten geht er als Erster ins Finale. Schubert zeigt sich jedoch optimistisch und kampfbereit. "Man hat es gesehen, Sorato war gut. Aber wenn ich voll on fire bin, kann ich ihm da viele Punkte abnehmen. Jeder hat von mir erwartet, dass ich ins Finale komme, ich selbst auch, deshalb bin ich jetzt erst einmal froh darüber. Jetzt kommt erst das Wichtige", kündigte Schubert für Freitag an.
