Valentin Bontus, 23 Jahre alt, aus Perchtoldsdorf in Niederösterreich und in Garmisch daheim, 105 Kilogramm schwer und seit Freitag Olympiasieger in der Formula Kite: Nach der Medaillenzeremonie stand der frischgebackene Olympiasieger Rede und Antwort.
Über die Medaille: "Leiwand. Das Ding ist ganz schön schwer. Verändert sich jetzt was im Leben? Ich glaube nicht. Mein Leben taugt mir so, wie es gerade ist. Ich mache diesen Sport jetzt fast 15 Jahre, und ich mache ihn aus Liebe dazu. Das ist der Hauptgrund. Weil's mir taugt, und nicht weil ich eine Medaille gewinnen wollte oder in die Geschichte eingehen. Und dass ich jetzt noch oben stehen kann, ist der Wahnsinn."
Über sein weißes Outfit aus dem Wintersport: "Der Skianzug hat im Windkanal schon gezeigt, dass es sich auszahlt. Schlechter wird es nicht sein, und wir konnten die Gegner aus der Ruhe bringen, wenn ich so antanze. Vorher haben alle gesagt: ,Haha', aber dann habe ich im ersten Lauf gleich super abgeliefert. Der Italiener hat die selbe Idee gehabt. Vielleicht ist das jetzt der Start, dass die Leute Skisachen zum Kiten anziehen."
Über seinen lockeren Zugang: "Klassenclown, ja ... vielleicht hat mir das geholfen. Es hat mir jedenfalls nicht geschadet. Man hat gesehen, andere sind nervös (während der Wartezeit nach der Startverschiebung, Anm.), da passieren dann auch ein paar Sachen, wo man merkt: Die sind angespannt. Ich habe derweil eine Gaudi gehabt mit den Leuten vom Segelverband."
Den Moment der Zeremonie: "Pure Gänsehaut. Oben zu stehen, die Hymne zu hören, mit all den Freunden und der Familie, war echt Next Level."
Olympiasieger zu sein: "Es ist ganz geil. Es war schon Geschichte, dass ich die erste Wettfahrt hier, die erste im Race-Kite bei Olympia, gewonnen habe. Das war schon etwas, was mir niemand mehr nehmen konnte. Wie mein Trainer sagt: Das geben wir jetzt ins Kastl und was noch kommt, ist Draufgabe."
Die Motivation durch Lara Vadlau: "Lara hat mir gestern die Medaille gezeigt und gesagt: Schau, das gibt's morgen zu holen. Roman Hagara hat dann auf Gold für mich getippt. Da hab ich mir gedacht, jetzt kann ich ihn nicht blöd dastehen lassen."
Feiern: "Beim Feiern bin ich mehr der Freestyler. In letzter Zeit war es etwas weniger wegen der Vorbereitung auf Olympia, aber mit meinen Freunden hab ich oft ein bissl die Bude abgerissen beim Surf-Weltcup am Neusiedlersee."
Lieder im Kopf: "Mir gehen öfter während des Rennens Songs durch den Kopf. Das ist immer was anderes. Heute hatte ich zwischendurch irgendwas mit "Very superstitious", aber ich kann nachher nur schwer sagen, was und wann es war. Immer wieder mal was anderes jedenfalls. Voriges Jahr war es Jack Johnson mit "Better together". Das kommt aus dem Nichts. Ich habe gehört, das mein Konkurrent aus Singapur sich mit Opern vorbereitet. Das ist es bei mir eher weniger. Sondern Akustik, Country oder auch Rap."