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Christoph Gruber und der Traum vom Profi-Fußball

Der 21-jährige Bischofshofener Christoph Gruber blickt bereits auf eine ereignisreiche Karriere zurück. Von seinen sportlichen Anfängen im Heimatort aus ging es über die Bullen-Akademie nach Amerika und zurück in den Pongau. Dabei verlor der Innenverteidiger sein Ziel vom Profi-Fußball nie aus den Augen.

Christoph Gruber setzt alle Hebel in Bewegung, um seinen Traum vom Profi-Fußball zu verwirklichen.
Christoph Gruber setzt alle Hebel in Bewegung, um seinen Traum vom Profi-Fußball zu verwirklichen.
„Er kann den Sprung zum Profi schaffen“, glaubt Ernst Lottermoser, Trainer des TSV St. Johann.
„Er kann den Sprung zum Profi schaffen“, glaubt Ernst Lottermoser, Trainer des TSV St. Johann.

Nach einem durchwachsenen Start in die Saison scheint es nun, als habe der TSV St. Johann wieder in die Spur gefunden und klettert aus den Katakomben der Regionalliga West ins Tabellenmittelfeld. Maßgeblichen Anteil am Aufschwung der Bezirkshauptstädter hat wohl auch der 21-jährige Christoph Gruber. Bislang stand der gebürtige Bischofshofener jede Spielminute für den TSV am Platz und dirigiert von der Innenverteidigung aus das Spiel der St. Johanner mit. Der Leistungsträger träumt vom Sprung in den Profi-Fußball und arbeitet jeden Tag unermüdlich dafür, sein großes Ziel zu erreichen. Viermal in der Woche feilt Gruber im Individual-Training an seiner großen Stärke: der Athletik. Danach folgen drei weitere Trainings pro Woche mit dem TSV St. Johann und ein Westliga-Spiel am Wochenende und der junge Pongauer verzichtet dabei vollständig auf Alkohol.

Von den ersten Schritten bis in die Bullen Schmiede

Gelernt hat Gruber das Fußball spielen im BSK-Nachwuchs. "Ich kann mich aber eigentlich nicht wirklich daran erinnern, mal nicht Fußball gespielt zu haben", blickt Gruber im PN-Gespräch zurück. "Auch als ich noch im Kindergarten war, spielte mein Vater mit mir im Garten. Mit fünf legte ich dann beim SK Bischofshofen los."

Früh zeigte der Pongauer Talent und zog damit auch die Aufmerksamkeit aus dem landesweiten Fußball auf sich. "Red Bull lud mich immer wieder zu Probetrainings ein. Damals war ich immer sehr nervös und konnte mich nicht von meiner besten Seite präsentieren. Nach mehreren Versuchen schaffte ich dann den Sprung in die U13 des Bullen-Nachwuchses", erinnert sich der junge Innenverteidiger. "Anfangs mussten wir noch jeden Tag vom Pongau aus in die Stadt pendeln. In der U15 kam ich dann in die Akademie und damit auch in das Internat von Red Bull Salzburg."

Nachdem der Weg durch die Schmiede der roten Bullen über Umwege nach der U16 zum USK Anif führte, stand Gruber mit nur 16 Jahren zum ersten Mal im Aufgebot der Kampfmannschaft der Anifer und dabei auch einem bekannten Gesicht gegenüber. "Im Testspiel gegen Red Bull machte Erling Haaland sein erstes Spiel für die Salzburger."

Zwei Jahre im amerikanischen Traum

Die Zeit in Salzburg endete für den 21-Jährigen mit dem Anfang der Pandemie. "Gerade als ich mich in die Mannschaft eingefunden hatte, kam Corona. Zur gleichen Zeit wurde ich auf 'Students go West', eine Stipendien-Agentur, die jungen Spielern Unterstützung anbietet, um in Amerika an den Colleges zu spielen, aufmerksam", erklärt Gruber weiter. Zwei Jahre lang kickte der Pongauer dann im US-Bundesstaat Illinois. "Es war eine spannende Zeit. Gerade weil der Fußball dort so anders gelebt wird. Man spielt dort sehr defensiv aber extrem athletisch und hochprofessionell. Ich wollte mich als Spieler immer schon über die Athletik von den anderen abheben, wollte am Platz immer der sein, der einfach fitter und stärker ist. Genau hier wird in Amerika oft angesetzt, was mir nicht nur sehr imponiert sondern auch extrem weitergeholfen hat."

Ernst Lottermoser erkannte das Potenzial

Im Mai 2023 standen die Zeichen für Christoph Gruber dann auf Abschied. Zahlreiche Trainer und Vereine aus der Heimat wurden damit erneut auf das nunmehr 21-jährige Fußball-Talent aufmerksam. Und so fand Gruber den Weg zum TSV St. Johann. Ernst Lottermoser, Trainer der Kampfmannschaft der Bezirkhauptstädter sah schon früh das Potenzial seines Schützlings: "Christoph Gruber hielt sich, wenn er von Amerika auf Heimaturlaub war, schon teilweise bei uns fit. Darum kannten wir seine Fähigkeiten und freuen uns nun natürlich, dass wir ihn in unseren Reihen haben. Seine Stärken, wie er das Spiel liest und von hinten heraus immer wieder die richtigen Entscheidungen auch in heiklen Situationen trifft, helfen uns immens. Als Trainer muss man wirklich dankbar für solche Spieler sein, die bei jedem Training und jedem Spiel immer das Maximum herausholen wollen und sich für die Mannschaft aufopfern. Zusätzlich hat er das Herz einfach am rechten Fleck. Wenn er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist, kann er den Sprung in den Profi-Fußball definitiv schaffen und ich und der gesamte TSV St. Johann werden ihn auf seinem Weg bestmöglich unterstützen."

Den Traum weiter im Blick

Bis März 2024 steht Gruber noch im Zivildienst. Dann will der Pongauer seine nächsten Schritte planen: "Wir werden sehen, was sich dann ergibt. Ich liebe es hier in St. Johann zu spielen. Der Sprung in den Profi-Fußball ist aber dennoch mein größtes Ziel. Dafür arbeite ich jeden Tag, denn ich lebe für den Sport. Ich weiß aber, dass das alles ohne die Hilfe meiner Familie niemals so möglich gewesen wäre. Dafür bin ich unendlich dankbar. Gerade mein Vater spielt in dem Ganzen eine sehr große Rolle. Er gab mir Raum, mich zu entwickeln, reichte mir aber immer die Hand und zeigte mir, dass er für mich da ist und mich auf allen Wegen unterstützt."

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