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Daniel Huber und Stefan Rettenegger: Willkommen an der Weltspitze

Daniel Huber ist im Sog von Superadler Stefan Kraft zum Siegspringer aufgestiegen. Wenngleich es bis dorthin ein überaus steiniger Weg war. Kombinierer Stefan Rettenegger hingegen beeindruckte mit außergewöhnlicher Konstanz. Seine Rekordsaison hat nur einen kleinen Makel.

Vikersund-Sieger Daniel Huber ist ein begnadeter Skiflieger.
Vikersund-Sieger Daniel Huber ist ein begnadeter Skiflieger.
Kombi-Kronprinz Stefan Rettenegger.
Kombi-Kronprinz Stefan Rettenegger.

Daniel Huber

Gedanklich hatte Daniel Huber die Skisprungsaison zwischendurch schon abgehakt. Körperliche Probleme, nachdem der 31-jährige Salzburger im Winter 2022/23 hintereinander an Knie und Hüfte operiert worden war, erschwerten es, einen dauerhaften Platz im so starken ÖSV-Weltcupteam zu ergattern. Jedoch: Wenn sich Huber fit fühlte, dann flog er seinen Kollegen im Training auf und davon.

Sein wahres Leistungspotenzial zeigte der Athlet des SV Seekirchen am Sonntag beim Finale der Raw-Air-Tournee. Huber feierte beim Skifliegen in Vikersund seinen zweiten Weltcupsieg (nach Bischofshofen 2022) und überflügelte dabei sogar Superadler Stefan Kraft, der am selben Tag zum dritten Mal den Sieg im Gesamtweltcupsieg fixierte. Kraft ist mit seinem früheren Stams-Zimmerkollegen Huber seit vielen Jahren bestens befreundet und zeigte sich als fairer "Verlierer": "Der Hubsi war nicht zu schlagen." Auch ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl streute dem Gewinner Rosen: "Der hatte wirklich zwei schwere Verletzungen und kommt so cool zurück. Dafür größten Respekt."

Und Daniel Huber selbst, der bei seinem Physiotherapeuten Florian Greimel zuletzt gefühlt genauso oft war wie im Springerstützpunkt zum Schnellkrafttraining, meinte: "Das war eine sensationelle Raw Air - mein zweiter Weltcupsieg und ein dritter Platz in der Gesamtwertung mit einem Sprung weniger", so Huber, der damit auf Oslo anspielte. Am Holmenkollen hatte er als Raw-Air-Leader bei miserablen Bedingungen Grün erhalten und verpasste Durchgang zwei. Die Quintessenz daraus: Daniel Huber ist noch nie den einfachen Weg gegangen.

Stefan Rettenegger

Der König in der nordischen Kombination bleibt der Norweger Jarl Magnus Riiber. Seit dieser Saison hat der fünffache Gesamtweltcupsieger allerdings einen neuen Kronprinzen - und der heißt Stefan Rettenegger von der TSU St. Veit. Der 22-jährige Salzburger beendete den Winter als Zweiter im Gesamtweltcup. Auch bei den letzten beiden Saisonrennen am vergangenen Wochenende in Trondheim wurde Rettenegger zwei Mal Zweiter (Mixed-Team bzw. Einzel). Und das auf dem wichtigsten Schauplatz der nächsten Saison, finden in Trondheim doch die nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2025 statt.

Insgesamt sammelte Rettenegger elf Podestplätze im Weltcup. Nur: Ein Sieg war angesichts der Dominanz von Riiber (bei 19 Antritten gewann er 16 Mal und wurde drei Mal Zweiter) keiner dabei. "Weiter trainieren und nächstes Jahr wird es vielleicht auch für mich einmal klappen", sagte der jüngere der beiden Rettenegger-Brüder, der sich dank einer enormen Leistungssteigerung an die Weltspitze katapultiert hat. "Es war eine unglaubliche Saison. Zweiter im Gesamtweltcup, da kann man sehr stolz darauf sein", sagte der Kombi-Kronprinz.

Wie stark das gesamte ÖSV-Team um Stefan Rettenegger, Johannes Lamparter und Co. in diesem Weltcupwinter agierte, zeigt auch die Tatsache, dass Österreich den Nationencup für sich entscheiden konnte - zum ersten Mal seit der Saison 2010/11.

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