Thomas Selner kennt den Salzburger Stier wie kaum ein anderer. Mit den "Salzburger Nachrichten" sprach der 62-jährige Organisator über die Zukunftspläne des Traditionsturniers und die Entwicklung des Hallenfußballs.
Wie fällt nach dem 39. Salzburger Stier Ihre Bilanz aus? Thomas Selner: Das Turnier war organisatorisch, sportlich und bezüglich Zuschauerzuspruch ein voller Erfolg. Mit dem SAK hat die beste Mannschaft gewonnen, aber auch wie Hallwang um Bernhard Löw gespielt hat, hat mir sehr gefallen.
Nach dem Stier ist vor dem Stier. Was sind die Pläne für die 40. Auflage im kommenden Jahr? Die Idee ist, noch größer zu werden. Wir wollen zum Jubiläum alle Vereine einladen, die schon einmal dabei waren. Vielleicht spielen wir dann einen Tag länger und einige Teams kämpfen im Unteren Play-off um den Einzug in die Vorrunde der besten 36 Mannschaften.
Ist auch eine Rückkehr von Red Bull oder der Austria denkbar? Unser Wunsch ist, dass beide Vereine wieder dabei sind. Wenn ich daran denke, wie es beim ersten Duell 2009 gebrodelt hat in der Halle. Das war mein absolutes Highlight. Wir haben auch schon bei den Behörden angefragt, ob bei den Sicherheitsauflagen etwas zu machen ist. Ich bin ein Violetter und die Fankulisse ist top. Aber da geht es ums Geld.
Was entgegnen Sie Kritikern, die die Qualität des Hallencups wegen des großen fußballerischen Gefälles zwischen den vielen Mannschaften leiden sehen? Der Stier gehört ganz Salzburg, nicht nur der Stadt. Für mich machen die vielen Mannschaften erst den Stier aus. Was die Qualität angeht: Der Hallenfußball hat sich einfach auch verändert.
Welche Entwicklungen meinen Sie da im Detail? Früher gab es in jeder Mannschaft acht Fußballer und drei Marschierer. Heute ist es umgekehrt. Die meisten Teams haben nur mehr einen guten Block. Dafür ist alles schneller. Der große Zuschauerzuspruch zeigt uns aber: Die Leute nehmen es an. Auch immer mehr Frauen und junge Menschen kommen in die Halle.
Was ist für Sie die Faszination Stier? Es geht auch ums Sehen und Gesehenwerden. Hier kommen alle Fußballer zusammen, um fünf Tage lang in einer Halle zu spielen, fachzusimpeln und sich gegenseitig beim Kicken auf die Beine zu schauen. Der Stier ist Tradition, der Stier ist Familie. Und geht es nach mir, dann soll die Stier-Familie weiterwachsen.
