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Jugend-Olympia: Lukas Haslinger läuft zu Silber

Während das Vorarlberger Ski-Talent Amanda Salzgeber in der Super-Kombination für Österreichs erste Goldmedaille bei den Olympischen Jugend-Winterspielen sorgte, wurde der Salzburger Lukas Haslinger im Biathlon-Einzel starker Zweiter.

Lukas Haslinger lief stark.
Lukas Haslinger lief stark.
Amanda Salzgeber fuhr zu Gold.
Amanda Salzgeber fuhr zu Gold.

Der Salzburger Biathlet Lukas Haslinger hat am Samstag im Einzelrennen über 12,5 Kilometer der Olympischen Jugend-Winterspiele im französischen Les Tuffes Nordic Centre die Silbermedaille erobert. Der 16-jährige Saalfeldner kam neben Olympiasieger Oleg Domichek als einziger mit nur zwei Schießfehlern ins Ziel und hatte am Ende 13,6 Sekunden Rückstand auf den Russen. Dritter wurde der Franzose Mathieu Garcia (drei Schießfehler, +54,9 Sekunden). "Das war das beste Rennen meines Lebens. Es ist einfach nur schön. Aber ich glaube, ich werde noch ein bisschen Zeit brauchen, bis ich das realisiere", sagte Haslinger, der im Zielraum von der internationalen Presse von Interview zu Interview gereicht wurde.

"Ich wusste durch die Trainerinfos auf der Strecke, dass ich gut im Rennen liege, dann habe ich in der letzten Runde noch einmal alles gegeben und als ich dann über die Ziellinie bin und die Eins aufleuchten gesehen habe, das war einer der schönsten Momente in meinem Leben", erklärte der Pinzgauer, der mit Startnummer 13 ins Rennen gegangen war, euphorisch. Nur noch der Russe mit der Nummer 45 sollte seine Zeit toppen. Haslingers Teamkollegen zeigten alle ihr Potenzial in der Loipe, nur am Schießstand vergaben Jan Salzmann (Rang 33, sechs Fehler, +4:34,8 Minuten), Leon Kienesberger (50., sechs Fehler, +5:45,7) und Lukas Weissbacher (51., acht Fehler, +5:49,7) Spitzenplatzierungen.

Bei der 10-km-Einzelentscheidung der Mädchen lieferte Femke Kramer mit Rang acht (vier Schießfehler, +2:44,6 Minuten) das Top-Ergebnis des Youth Olympic Team Austria. "Das erste Mal bei Olympia und als Achte gleich einen Top-10-Platz ist der Wahnsinn. Voll cool, dass ich hier dabei sein darf. Ich habe die Stimmung da richtig genossen, bin mit einem lässigen Gefühl reingestartet. Vier Fehler bei viermal Schießen ist ganz okay. Ich freu mich schon auf die nächsten Tage", sagte die in den Niederlanden geborene Saalfeldenerin. Ihre Teamkolleginnen Lara Wagner (fünf Fehler, +3:17,6 Minuten), Anna Andexer (sechs Fehler, +4:07) und Victoria Mellitzer (acht Fehler, +6:46,3) belegten die Ränge 14, 19 und 50.

ÖSV-Coach Reinhard Gösweiner zog ein positives Fazit: "Der Luki ist einfach super durchgekommen, hat sich gut auf das Schießen vorbereitet. Beim Laufen hat unser gesamtes Team gezeigt, was für ein großes Potenzial es hat. Es lag nur an kleinen Unachtsamkeiten beim Schießen. Die Silberne vom Luki ist eine Belohnung fürs gesamte Team und vor allem unsere guten Ausbildungszentren daheim."

Gold für Anita Wachters Tochter

Amanda Salzgeber stürmte indes in der Super-Kombination in Les Diablerets auf Platz eins. Die Vorarlbergerin nahm auf der Piste Willy Favre volles Risiko und wurde dafür mit der Goldmedaille belohnt. "Es ist unbeschreiblich, ein unglaubliches Gefühl!" Nach dem Super-G noch auf dem vierten Platz gelegen - auf Bronze fehlten am Freitag nur vier Hundertstel -, glänzte die 17-Jährige im Slalom und siegte mit einer knappen Sekunde Vorsprung auf Noa Szollos (ISR/+0,95 Sek.). Bronze ging an die Super-G-Goldmedaillengewinnerin Amelie Klopfenstein (SUI/+1,11 Sek.).

"Ich habe mich beim Einfahren schon relativ wohl gefühlt und diesen Flow auch zum Start und in die ersten Tore mitgenommen, ab dann habe ich einfach nur gepusht und die Ski laufen lassen", strahlte Salzgeber im Ziel bis über beide Ohren. Auch und vor allem, als sie ihren Vorsprung auf die zu dem Zeitpunkt Zweitplatzierte neben der grünen Eins sah. "Ich habe gehofft, dass es für eine Medaille reicht, aber ich wusste auch, dass noch zwei Läuferinnen oben sind, die auch richtig gut Slalom fahren."

An diesem Tag war Amanda Salzgeber jedoch eine Klasse für sich - und jubelte 31 Jahre, zehn Monate und 22 Tage nach Anita Wachter-Salzgeber über das zweite olympische Kombi-Gold im Hause Wachter-Salzgeber. Die Mama war dann auch die erste Gratulantin - Freudentränen inklusive: "Ich bin sehr stolz und glücklich, dass Amanda hier endlich das gelungen ist, wovon sie geträumt hat. Das ist einfach wunderschön!" Das Rennen hat die Kombi-Olympiasiegerin von Calgary 1988 und Gesamt-Weltcupsiegerin übrigens nicht im Zielraum verfolgt. "Ich war oben am Berg, weil ich bin beim Zuschauen nervöser als meine Tochter."

Die weiteren Österreicherinnen: Maria Niederndorfer landete auf Rang sieben, Teresa Fritzenwallner schied mit guter Zwischenzeit kurz vor dem Ziel aus. Philip Hoffmann fuhr in der Kombination der Burschen um sechs Hundertstel an einer Medaille vorbei, Valentin Lotter schied aus. Am Sonntag werden bei den Mädchen die Medaillen im Riesentorlauf vergeben. Der erste Durchgang startet um 10 Uhr, die Entscheidung fällt ab 12.45 Uhr, die Burschen sind rennfrei und bereiten sich auf die RTL-Entscheidung am Montag vor.

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