Plainfeld war über viele Jahre die Konstante in der 2. Landesliga Nord. Das änderte sich mit dem Meistertitel 2019. Danach war der Club aus der kleinen Flachgauer Gemeinde gar auf dem besten Weg in die Salzburger Liga. Den Aufstieg aus der 1. Landesliga verhinderte der zweite Coronaabbruch 2021 und ein für die Plainfeldner äußerst unglücklich verlaufenes Saisonfinale 2022 - gefolgt vom Abstieg im Reformjahr und von der sofortigen Rückkehr im Vorjahr. Es deutet wenig darauf hin, dass man heuer aus dem Fahrstuhl aussteigen wird. Plainfeld liegt als Tabellenvorletzter auf einem Abstiegsrang. Auf das rettende Ufer fehlen sieben Punkte.
Plainfelds Kapitän geht von Bord
Am vergangenen Samstag misslang nach einer Wintervorbereitung mit einigen klaren Niederlagen der Auftakt in die Frühjahrssaison bei der 0:4-Niederlage gegen Bergheim. Die Chancen auf eine Aufholjagd im Abstiegskampf schwanden bereits kurz vor dem Anpfiff. Der für die Startformation vorgesehene Kapitän Dzenan Durak, der Anfang 2019 nach Plainfeld gewechselt war und danach maßgeblichen Anteil an den erfolgreichen Jahren hatte, packte nach der Taktikbesprechung des neuen Trainers Niklas Gasteiger die Sachen und nahm nicht am Spiel teil.
Rückendeckung für neuen Trainer
"Er konnte eine Entscheidung des Trainers nicht akzeptieren. Unser Trainer hat eine klare Linie, die Regeln gelten für alle Spieler. Wir stehen da voll hinter Niklas", sagt Plainfelds Sportlicher Leiter Lukas Kuon. Am Montag entschieden sich die Vereinsverantwortlichen zur Trennung vom Spielmacher mit sofortiger Wirkung. "Es tut weh, weil so wollten wir nicht auseinandergehen. Es soll da auch kein böses Blut geben. Dzenan ist ein langjähriger, verdienter Spieler, der uns sportlich oft über Wasser gehalten und zu Aufstiegen geführt hat."
Sportlich großer Verlust - und eine Chance auf Neustart
Mit Durak fehlt fortan das Um und Auf der Offensive des ohnehin schon in großer Abstiegsnot befindlichen Vereins. Der 34-jährige Ex-Profi, der einst in Freiburgs U19 sowie in bosnischen Nachwuchsnationalteams (sieben Einsätze) spielte und später 112 Mal in Bosniens höchster Spielklasse und mit Mostar 2014 in der Qualifikation zur Champions League auflief, wird nach fünf Treffern im Herbst Stand jetzt keinen Einsatz im Frühjahr verbuchen. Kuon weiß, dass dies "sportlich ein Verlust" ist. "Es macht die Situation im Abstiegskampf nicht leichter. Aber für den Verein ist es auch eine Chance, im Sommer frischen Wind hineinzubringen. Wir werden einen kleinen Umbruch vollziehen und setzen auf Spieler, die motiviert sind und den Weg mit uns und unserem Trainer gehen wollen. Wir sind fleißig beim Zusammenstellen des Kaders, sehr motiviert und positiv gestimmt." Parallel soll das Team auf dem Spielfeld weiter um den Klassenerhalt kämpfen. Am Samstag wartet in der zweiten Frühjahrsrunde ein brisantes Duell, wenn Gasteigers Ex-Club Berndorf in Plainfeld gastiert.