Lange war das Endspiel im Salzburger Fußball-Landescup für Kuchl am Mittwochabend in Straßwalchen gar nicht nach Wunsch verlaufen. Im Duell zweier Regionalligisten sah Bischofshofen vor den Schlussminuten bereits wie der sichere Sieger aus, doch eine starke Aufholjagd mit drei Treffern binnen elf Minuten sicherte den Tennengauern den erstmaligen Titel. Der 3:2-Sieg wird zudem mit einem Startplatz im ÖFB-Cup - und einer Prämie von 3500 Euro - belohnt. "Unglaublich. So ein Finale erlebt man wohl nur ein Mal in seinem Leben", sagte Kuchls Sportchef Christian Seidl, dessen Sohn Simon zum Matchwinner avancierte. Der künftige Kicker von Blau-Weiß Linz erzielte nicht nur den Anschlusstreffer, sondern in der Nachspielzeit per Fernschuss aus knapp 30 Metern das 3:2. "Ein unglaubliches Tor."
Bischofshofen traf in beiden Halbzeiten früh
Vor 350 Zuschauern hatte zuvor Branko Ojdanic die Bischofshofner bereits in der siebten Minute nach einer Standardsituation per Kopf in Führung gebracht. Danach verteidigten die vom zweifachen Cupsieger Andreas Fötschl sehr gut eingestellten Pongauer geschickt. Über die flinken Flügel strahlte man zudem auch offensiv immer Gefahr aus. Auch in der zweiten Halbzeit erwischte der BSK, der in der Liga keines der vier Duelle gegen Kuchl gewinnen konnte, einen perfekten Start. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schalteten die Pongauer stark um und der ukrainische Stürmer Yaroslav Halenko erhöhte in der 52. Minute auf 2:0.
Simon Seidl leitet Kuchler Wende ein und fixiert den Sieg
Diese Führung hatte lange Bestand und wenig sprach für die Kuchler Mannschaft von Chefcoach Philip Buck. Doch Bischofshofen vergab die Chance auf den dritten Treffer und kurz darauf, 80 Minuten waren gespielt, hauchte Simon Seidl Kuchl mit dem Anschlusstreffer wieder Leben ein. Der 19-jährige Spielmacher traf aus 20 Metern. "Danach war der Teufel los", sagt Christian Seidl. Bischofshofens Halenko verpasste bei einer Topchance das 3:1. Auf der anderen Seite glich Christoph Hübl in der 88. Minute aus einem Gestocher aus und als alle mit einer Verlängerung rechneten, entschied Simon Seidl das Spiel in Minute 92 per Weitschuss. Danach kannte der Jubel keine Grenzen. "Jetzt soll die Mannschaft richtig feiern. Die 3500 Euro bekommt sie zur Gänze", erklärt Christian Seidl, der noch kein Wunschlos für den ÖFB-Cup hat. "Ein Bundesligist zu Hause wäre schön."