Saalfelden vergab die erste Topchance
Die beiden Mannschaften begegneten sich in 4-2-3-1-Formationen. Die erste gefährliche Torchance ging auf das Konto der Pinzgauer. Nach einem Eckball von Philipp Zehentmayr traf Innenverteidiger Alessandro Ziege in der fünften Minute per Kopf bzw. Schulter die Latte. Auf der anderen Seite näherte sich Kuchl erstmals nach zehn Minuten an. Marco Hödl, im Vorjahr noch mit Austria Salzburg Sieger im Finale gegen Kuchl, ließ einen Vertikalpass clever durch, Max Danner kam im Strafraum um einen Schritt zu spät. Und der Salzburg-Ligist setzte nach. Doch Saalfeldens Tormann Kilian Schröcker besserte seinen misslungenen Abschlag mit einer starken Parade gegen Michael Perlak aus.
Kuchl dominierte vor der Pause
Die Kuchler attackierten nun hoch, stellten den Favoriten vor Probleme, waren am Drücker. Am finalen Pass scheiterte es mehrmals. In der 25. Minute meldete sich auch das über weite Strecken des ersten Durchgangs harmlose Saalfelden zurück. Raphael Streitwieser schoss aus 20 Metern aber klar daneben. Kuchl blieb das bessere Team. Die Tennengauer hielten den Gegner weit vom eigenen Tor weg, kombinierten gut. Nur in Tornähe haperte es. Auch Milos Savic verzog etwa aus guter Position deutlich (34.).
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Hödl schießt Kuchl in Führung
Nach einer torlosen ersten Halbzeit klopfte Kuchl als erstes Team an. Danners Kopfball nach einer Standardsituation ging über das Tor. Besser machte es Torjäger Hödl. In der 53. Minute überwand er Schröcker aus halblinker Position, nachdem er von Daniel Temel ideal bedient worden war - 1:0 für den Außenseiter. Der Torhüter machte dabei keine gute Figur. Beinahe im Gegenzug patzte auch Kuchl, war João Pedro auf und davon. Doch der Abschluss des Ex-Liefering-Kickers fiel deutlich zu schwach aus. Dasselbe Spiel wenig später: Aus einem Abspielfehler von Tormann Fritz Kühleitner konnte der Brasilianer Gabriel Messias kein Kapital schlagen.
Gabriel Messias gleicht aus
Eine weitere Topchance ließ sich Saalfelden, das auf dem Weg ins Finale drei Salzburg-Ligisten besiegt hatte, aber nicht entgehen. Gabriel Messias tauchte in der 58. Minute nach einem Einwurf allein vor Kühleitner auf und traf von der linken Seite wuchtig unter die Latte - 1:1. Das Spiel war nun offen - lange Zeit ohne wirkliche Torraumszenen auf beiden Seiten. Das änderte sich in der Schlussviertelstunde. Nachdem Saalfeldens Streitwieser aus aussichtsreicher Position keinen Mitspieler vor dem Tor gefunden hatte, schoss der Kuchler Joker Christopher Bachleitner aus der Ferne knapp vorbei.
João Pedro erzielt den Siegtreffer
Die Verlängerung nahte. Doch der Westligist, der in der zweiten Halbzeit immer mehr Zugriff auf das Spiel bekommen hatte, setzte noch den Lucky Punch. Zehentmayr zauberte einen Traumpass aus dem Gelenk, João Pedro zog allein auf das Tor und traf mit etwas Ballglück zum 2:1 in der 83. Minute. Kuchl konnte nicht mehr zusetzen und verlor wie im Vorjahr gegen die Austria erst im Endspiel.
Kuchl geknickt - Saalfelden darf auf Traumlos hoffen
"Das tut schon extrem weh. Denn der Sieg wäre auch nicht unverdient gewesen. Wir waren in der ersten Halbzeit besser, aber Saalfelden war am Schluss abgebrühter", sagt Kuchls Trainer Thomas Hofer, immerhin fünffacher Cupsieger. Heuer darf Saalfelden feiern. "Die mentale Stärke zeichnet uns aus. Wir haben in der Pause gewusst, dass wir das Finale noch gewinnen", sagt Zehentmayr. Ein Wunschlos für den ÖFB-Cup in der nächsten Saison? "Ein großes Kaliber - Red Bull Salzburg oder Rapid zum Beispiel."
Das Landescup-Finale zum Nachschauen