Martin Hartl hat Wort gehalten: Der auf sein Drängen in den Sturm beorderte Innenverteidiger hat Grödig in der sechsten Runde der Salzburger Liga mit einem perfekt platzierten Kopfball aus 13 Metern in der 90. Spielminute den 2:1-Sieg in Bürmoos beschert. Die SN-Leserschaft war sich schnell einig und wählte den Treffer zum Tor des Monats September.
Ersten Meisterschaftstreffer für Grödig angekündigt
"Das freut mich. Es war auch ein spezieller Siegtreffer", sagt der 31-jährige Pinzgauer, der seit 2022 für den Ex-Bundesligisten verteidigt. Als Torschütze fiel er bis zu seinem Traumtor nicht auf. In zwei Saisonen für Grödig gelang ihm kein einziger Meisterschaftstreffer. Umso mutiger war seine Ansage Richtung Trainer Arsim Deliu in Bürmoos. "Wir hatten in der Schlussphase keinen Stürmer mehr auf dem Feld. Da habe ich Arsim mehrmals gebeten, mich nach vorn zu schicken. Ich habe gesagt, dass ich ein Tor schießen werde. Irgendwann hat er reagiert. Und zwei Minuten später habe ich getroffen."
Verletzung bremste nach Traumtor aus
Nachlegen konnte Hartl noch nicht. Der Routinier, der aus Saalfeldens Nachwuchs stammt und später für Maria Alm, Zell am See, Anif und Kitzbühel aufgelaufen ist, zog sich in der folgenden Trainingswoche einen Bauchmuskelfaserriss zu. Am Freitag in Bramberg soll Grödigs Vizekapitän, den Trainer Deliu als starken Führungsspieler lobt, erstmals wieder im Kader stehen. "Es ist ganz wichtig, dass wir dort gewinnen. Dann haben wir gegen Seekirchen ein echtes Spitzenspiel. Wir wollen Druck erzeugen", sagt Hartl, der mit den ersten elf Runden sehr zufrieden sein kann. Mit neun Siegen, einem Remis und einer Niederlage ist Grödig der einzige Verein, der den makellosen Tabellenführer Seekirchen gefährden kann.
Martin Hartl will mit Grödig Seekirchen fordern
"Mit unserer Bilanz wären wir in vergangenen Jahren oft Erster gewesen, aber Seekirchen ist heuer überragend und auch für uns eine harte Nuss. Wir wollen so lange wie möglich vorn mitspielen", sagt der beruflich nach Saalfelden pendelnde Steuerberater-Anwärter. Als Fußballer könnte er noch länger im Flachgau tätig sein. "In meinem Alter will ich spielen, wo es mir Spaß macht. Das ist im Grödiger Team aktuell der Fall. Wenn der Kern zusammenbleibt, spiele ich noch ein paar Jahre hier. Aus Teamkollegen sind Freunde geworden."
