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Mittersill: Judo-Trainingslager mit 200 Athleten abgebrochen

200 Judo-Sportlerinnen und Sportler aus 13 Nationen müssen wieder aus Mittersill abreisen. Ihr geplantes und gesetzlich sogar mögliches Trainingslager wurde abgebrochen.

Trainingslager in Mittersill: Dieses Foto stammt vom 9. Juni 2020.
Trainingslager in Mittersill: Dieses Foto stammt vom 9. Juni 2020.

Gemeinsam mit dem Österreichischen Judoverband hat das Land Salzburg am Montag die Beendigung eines Judotrainingslagers in Mittersill vereinbart. Die Veranstaltung wäre aufgrund der Profisportregelung gesetzlich möglich gewesen.

"Dennoch appellieren wir an alle Sportverbände und -vereine die Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren und Veranstaltungen derzeit nicht durchzuführen. Die Bewältigung dieser schwierigen Situation gelingt nur, wenn wir alle zusammenhalten, auch wenn es schmerzlich ist", sagen Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrat Stefan Schnöll in einer gemeinsamen Erklärung.

Das in Mittersill geplante Trainingslager war nicht genehmigungspflichtig, da die Veranstaltung unter die Profisportregelung fällt und laut der Verordnung des Gesundheitsministeriums erlaubt ist. Die Athleten und Betreuer sind erst am Sonntag angereist und sollen bis Dienstag wieder abreisen.

Der Veranstalter hatte ein Covid-19-Präventionskonzept ausgearbeitet. Insgesamt hätten in den nächsten Tagen 200 Profisportlerinnnen und -sportler aus 13 Nationen im Rahmen dieses Camps trainiert.

"Aufgrund der aktuellen Entwicklungen..."

Der Präsident des Österreichischen Judoverbands ,Martin Poiger, sagte: "Das Olympia-Trainingslager in Mittersill wurde unter strengsten COVID-19-Auflagen geplant und durchgeführt. Alle Judoka und Coaches, national wie international, wurden im Vorfeld mindestens zweimal negativ getestet. Weitere Tests waren im 48-Stunden-Rhythmus geplant. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Land beziehungsweise in der Region sind wir in Abstimmung mit den lokalen Behörden zum Entschluss gekommen, das Trainingslager dennoch vorzeitig zu beenden. Die Gesundheit aller Beteiligten bzw. der lokalen Bevölkerung steht selbstverständlich im Vordergrund".

Teil dieser aktuellen Entwicklungen sind auch die in jüngster Zeit bekanntgewordenen Vorkommnisse rund um Skilehrer-Trainingslager im Salzburger Pongau sowie im Raum Jochberg in Tirol.

Der Mittersiller Bürgermeister Wolfgang Viertler trägt diese Entscheidung auch mit: "In Zeiten wie diesen müssen wir die richtigen Dinge tun. Eine Absage ist auch für die örtliche Bevölkerung, die schon seit Wochen im Lockdown lebt, das richtige Signal. Jetzt müssen wir alle zusammen helfen und diese Ausnahmesituation meistern."

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