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Pongauer startet nach EM-Silber Profikarriere als MMA-Kämpfer: "Ich will in der UFC erfolgreich sein"

Der Bischofshofner Elias Erber verpasste zum Abschluss seiner erfolgreichen Amateurkarriere, in der er Weltmeister und Europameister wurde, eine weitere Goldmedaille knapp. Nun startet der vielseitige 22-Jährige ein neues Kapitel.

Elias Erber ist bereit für das nächste Kapitel in seiner MMA-Karriere.
Elias Erber ist bereit für das nächste Kapitel in seiner MMA-Karriere.

Sie boxen, treten, ringen, würgen, dürfen im Bodenkampf auch schlagen - Eins-gegen-Eins auf einer Kampffläche, die an einen Käfig erinnert. Mixed Martials Arts (MMA), also Gemischte Kampfkünste, nennt sich die Vollkontakt-Kampfsportart, die in den vergangenen Jahrzehnten immer populärer wurde. Sie vereint Kampfsportarten vom Boxen und Kickboxen über Taekwondo, Karate und Judo bis hin zu Brazilian Jiu-Jitsu und Ringen. "Für viele ist MMA die Königsdisziplin", sagt einer, der die Allerbesten des Sports herausfordern will. Elias Erber, 22 Jahre alt, gelernter Dachdecker aus Bischofshofen, Kampfname "No time", hat am Wochenende seine erfolgreiche Amateurkarriere beendet, um seine Profilaufbahn als MMA-Sportler zu starten.

Elias Erber startet nach EM-Silber Profikarriere als MMA-Kämpfer

"Der genaue Zeitpunkt ist noch offen, aber ich werde in diesem Jahr noch mein Profidebüt feiern. Ich freue mich auf das nächste Kapitel", sagt der Pongauer, der in der Federgewichtsklasse bis 66 Kilogramm antritt. Bisher habe er - unterstützt von Familie und Sponsoren - nur in seinen Sport investiert. Als Profi kann er künftig auch Geld mit seinen Kämpfen verdienen. Die Verdienstmöglichkeiten steigen mit der Attraktivität der Ligen. An der Spitze stehen die Turniere des weltweit größten Veranstalters "Ultimate Fighting Championship" (UFC). "Das ist das große Ziel. Ich will mich schrittweise nach oben kämpfen und in der UFC sein, bevor ich 26 Jahre alt bin. Denn ich will es nicht nur in die UFC schaffen, sondern dort auch erfolgreich sein."

Elias Erber (links) bezwang in Belgrad drei Kontrahenten.
Elias Erber (links) bezwang in Belgrad drei Kontrahenten.

Erber verabschiedet sich als ehemaliger Welt- und Europameister

Als Profi gibt es kein Zurück mehr in den Amateursport. Erber fühlt sich gerüstet. Er habe bewusst länger als Amateur gekämpft, um weltweit Erfahrung gegen die Besten zu sammeln und auf dem höheren Niveau künftig keine bösen Überraschungen zu erleben. Denn viele Niederlagen könne man sich als Profi, der dann mit kleineren Handschuhen und anders als Amateure ohne Schienbeinschutz drei Runden á fünf statt drei Minuten bestreitet, nicht erlauben, weiß der Pongauer. Seine Erfolgsbilanz als Amateur ist beeindruckend: Erber verabschiedet sich als Weltmeister der International MMA Federation (IMMAF) 2023, WM-Dritter und Europameister 2024 und frischgebackener Vize-Europameister 2025.

Elias Erber (links) gewann Silber.
Elias Erber (links) gewann Silber.

Bewusstlos gewürgt: Kein Gold zum Abschluss

Die Finalniederlage gegen den Ukrainer Milan Nikolenko am vergangenen Sonntag nach zuvor drei gewonnen EM-Kämpfen in Belgrad schmerzt dennoch. "Ich bin nicht ganz zufrieden, weil Gold der perfekte Abschluss als Amateur gewesen wäre, aber es wollte nicht sein. Ich habe gut angefangen, aber mein Gegner hatte ebenfalls einen guten Plan", sagt Erber, der bewusstlos gewürgt wurde. "Nicht tragisch, aber dann aufzuwachen und zu sehen, dass man verloren hat, ist bitter." Das soll aber bald vergessen sein, wenn der Bischofshofner, der einst als Judoka begann, sich auch als Fußballer, Skispringer und Freerunner austobte und seine verformten "Ringerohren" mit Stolz trägt, als MMA-Profi durchstartet.

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