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Reformbedarf: So soll Salzburgs Sport zukunftsfit werden

Seit 2021 wird an neuen Strukturen im Salzburger Sport getüftelt. Die Salzburger Grünen wollten nun in einer Dringlichen Anfrage wissen, was seitdem passiert ist. Eine erste Bestandsaufnahme.

Der Salzburger Sport (Bild/ULSZ Rif) ist in vielen Bereichen im Umbruch.
Der Salzburger Sport (Bild/ULSZ Rif) ist in vielen Bereichen im Umbruch.

Der 2021 vom damaligen Sportlandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) angestoßene Reformprozess der Struktur im Salzburger Sport soll nun weitergeführt werden. Das zeigen den SN übermittelte Informationen über 32 Seiten zu einer Dringlichen Anfrage der Grünen an Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ), die eigentlich am Mittwoch in einer Landtagssitzung hätte behandelt werden sollen, nun aber auf Jänner verschoben wurde. Die Vorschläge beinhalten durchaus brisante Details.

Im Kern geht es um die Frage, wie künftig der Fördertopf verteilt werden soll und ob die Verzahnung von Landessportbüro und Landessportorganisation sowie das Landessportgesetz insgesamt noch zeitgemäß sind. Etwas, das ja seit Jahren durchaus emotional diskutiert wird. Was ist seit dem Jahr 2021 passiert und wie sehen die Perspektiven aus?

Nach Kritik durch die Interne Revision des Landes, die vor allem eine "unübersichtliche und wenig transparente Förderlandschaft" im Salzburger Sport feststellte und damit wohl auch eine Mehrfachförderung kritisiert, wurde die Vergabe aus den Fördermitteln neu aufgestellt. Vor allem durch die "enge Verzahnung zwischen Landessportbüro und Landessportorganisation", wie es im vertraulichen Bericht heißt, sei diese Situation entstanden.

"Weniger ist oft mehr. Der interne Revisionsbericht zeigt, dass das Sportfördersystem erhebliche und unnötige Verwaltungskosten verursacht. Dadurch verlieren einige Förderprogramme ihre Wirksamkeit und Substanz", meinte Sportlandesrat Zauner gegenüber den SN.

Künftig soll die Landesverwaltung - mit dem Zugriff des Sportreferats - als "alleinige Förderstelle" auftreten, der LSO bleiben noch die Entscheidungsbereiche in der Fachverbands-Spitzensportförderung, für Vereine und den Olympiakader. "Jedoch zeigt sich in der Praxis, dass weder bei den Fachverbänden noch bei den Vereinen in den geförderten Bereichen eine klare Trennung der Kosten zwischen Struktur und Spitzensport realistisch ist, was regelmäßig zu Herausforderungen bei der Kontrolle der widmungsgemäßen Verwendung der Förderung führt", heißt es in dem Bericht. Das würde auch die Vergabe der Fördergelder beschleunigen. Was de facto einer sanften Entmachtung der LSO entspricht.

Schon längerem ist Sportlandesrat Zauner außerdem das aktuelle Landessportgesetz ein Dorn im Auge. Das sieht vor, dass das zuständige Mitglied der Landesregierung per Gesetz auch Vorsitzender der Landessportorganisation ist - das würde aber offensichtlich verfassungswidrig sein, meint Zauner und ergänzt: "Dieses Gesetz wurde über die Jahrzehnte nur oberflächlich angepasst, obwohl sich die Rahmenbedingungen stark verändert haben." Überarbeitet und beschlossen wurde das Landessportgesetz auch 2018 unter der damaligen grünen Sportlandesrätin Martina Berthold.

Am 3. Dezember 2024 wurde dann in den Gremien nach den vorliegenden Unterlagen ein Alternativvorschlag für die künftige Struktur im Sport und die Mitwirkung des organisierten Sports vorgestellt. Er sieht vor: Gleichwertige Einbindung aller Dach- und Fachverbände bei Mitspracherecht der Landesregierung. Außerdem soll ein Landessportbeirat, der sich aus Vertretungen der Dach- und Fachverbände sowie der wichtigsten Institutionen für den Sport (u.a. Sportwissenschaft, Bildungsdirektion, Sportmedizin, ULSZ Rif, usw.) zusammensetzt, eine zweite Säule bilden. "Damit wäre eine breite Expertise für den Sport in einem Gremium abgebildet und für die Landesregierung nutzbar", so der interne Bericht zur dringlichen Anfrage der Grünen.

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