Mersudin Jukic und Sanel Moric verbindet nicht nur ihre aktuell schwierige Zeit als Fußballtrainer im Tennengau. Gemeinsam gewannen sie mit einer bosnischen Auswahl etwa 2019 die Integrationsfußball-WM. In der Hinrunde der Salzburger Liga haben sie noch nicht viel zu feiern. Während der von Jukic betreute einstige Titelanwärter Puch bei der vierten Saisonniederlage in Straßwalchen am Freitag regelrecht vorgeführt worden war, verlor das sieglose Schlusslicht Golling tags darauf das Kellerduell gegen den SAK klar mit 0:4. Danach taten sie, was Trainer in der Krise tun: Sie hinterfragten, ob sie noch die Richtigen für ihre Posten sind.
"Ich bin der Erste, der geht, wenn ich das Gefühl habe, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreiche. Aber ich habe als Kicker nie aufgegeben und werde das jetzt auch nicht als Trainer machen", sagt Jukic, der einen Rücktritt am Sonntag definitiv ausschloss. Direkt nach dem 0:3 am Freitagabend hatte er diesen laut SN-Informationen intern noch in Aussicht gestellt. Puchs Präsident Christian Schwaiger stärkte dem jungen Coach aber den Rücken. "Am Trainer liegt es sicher nicht", sagte der Vereinsboss, der nach dem weiteren desaströsen Auftritt den Zusammenhalt im Team beschwörte. Jukic schlägt in dieselbe Kerbe, wenn er sagt: "Jetzt sind alle gemeinsam gefragt, einen Weg da unten rauszufinden. Personelle Konsequenzen wären falsch. Wir werden das Konzept ändern. Mit Schönspielen gewinnt man nicht. Wir müssen kämpfen."
Das ist auch die Devise beim Lokalrivalen Golling, der fünf Punkte weniger als der Tabellen-13. auf dem Konto hat. Viele Ausfälle erschweren die Mission, heuer nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Moric will aber kein Sesselkleber sein und diskutierte die weitere Vorgehensweise am Sonntag mit dem Vorstand. "Nach einer Niederlage gegen den Vorletzten wohl der richtige Zeitpunkt", hatte er schon zuvor angekündigt. Nach der Sitzung stand fest: Gollings Führungsriege will nichts von einem Trainerwechsel wissen. Moric gibt sich kämpferisch. "Ich und mein Trainerteam machen definitiv weiter. Aufgeben gibt es bei uns nicht", sagt der Chefcoach, der aber festhält: "Es geht um den Verein. Da ist für mich egal, ob der Trainer Herr Maier, Herr Huber oder eben Sani heißt."
