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Salzburg kämpft um den Erhalt der Regionalliga West: Ein Verein droht sogar mit Rückzug aus der dritten Liga

Weiterhin eine dritte Liga mit Tirol und Vorarlberg oder gemeinsame Sache mit Oberösterreich? Darüber wird derzeit vor allem in Salzburg heftig diskutiert. Ein Club droht sogar mit Rückzug.

Auf welche Gegner Kuchl (Daniel Temel/l.) und Saalfelden (Philipp Zehentmayr) in der Regionalliga ab der Saison 2026/27 treffen werden, ist weiterhin höchst ungewiss.
Auf welche Gegner Kuchl (Daniel Temel/l.) und Saalfelden (Philipp Zehentmayr) in der Regionalliga ab der Saison 2026/27 treffen werden, ist weiterhin höchst ungewiss.

Obwohl die Frühjahrssaison in den Amateurligen erst am übernächsten Wochenende beginnt, geht es in Salzburg seit Wochen rund. Der Grund: die geplante Reform der Regionalligen. Die im vergangenen Jahr installierte Arbeitsgruppe, in die jedes Bundesland einen Vertreter entsendet hat, sorgt mit ihrem Vorschlag für viele Diskussionen. Geht es nach der Mehrheit in der Arbeitsgruppe, dann werden ab der Saison 2026/27 die Meister in vier statt drei Regionalligen gesucht. Die Ostliga (Wien, Niederösterreich, Burgenland) würde weiterhin bestehen. Salzburg würde sich mit Oberösterreich duellieren, Tirol mit Vorarlberg. Die vierte Regionalliga würden Kärnten und die Steiermark bilden. Bereits Ende März soll diese Reform im ÖFB-Präsidium beschlossen werden - gegen den Willen von Salzburg und Tirol.

Alle sechs Westligisten für die Regionalliga West

In Salzburg sprechen sich alle sechs aktuellen Westligisten gegen dieses Modell aus. Austria Salzburg, Saalfelden, Bischofshofen, Kuchl, Grünau und St. Johann wollen auch nach der kommenden Saison in einer Regionalliga West spielen. Das will aber Vorarlberg nicht. Zudem sprechen sich laut derzeitigem Stand auch Oberösterreich, Kärnten und die Steiermark für das neue Modell aus. Wie die Bundesliga (drei Stimmen) und die Landespräsidenten aus dem Osten, deren Vereine von der Reform nicht betroffen sind, abstimmen, ist noch unklar. "Unser Präsident Wolfgang Zingerle wird den Willen der Salzburger Clubs Ende März vertreten und dagegenstimmen. Mein Vorschlag, die Reform aufzuschieben, fand in der Arbeitsgruppe keine Mehrheit", erklärt SFV-Vizepräsident und Seekirchen-Obmann Toni Feldinger, der Salzburg in der Arbeitsgruppe vertritt und sich dort für die Beibehaltung der Westliga eingesetzt hat.

Zieht sich Bischofshofen aus der Regionalliga zurück?

Seit Wochen macht Patrick Reiter, der in Bischofshofen offiziell als Clubmanager tätig ist, gegen eine Liga mit Oberösterreich mobil. Der Ex-Judoka kündigte zuletzt gar an, seinen Verein aus der dritten Liga zurückzuziehen, wenn die Reform durchgehe. Die anderen fünf Vertreter sind zwar ebenfalls für den Westliga-Erhalt, würden bei passenden Rahmenbedingungen aber an einer Liga mit Oberösterreich teilnehmen. "Ob wir sportlich und finanziell mithalten können, ist aber äußerst fraglich", ist von allen fünf Clubs zu hören.

"Es braucht eine Einigkeit für die Reform"

Diesem Argument kann auch der aktuelle ÖFB-Präsident Wolfgang Bartosch, der Ende März als Präsident des ÖFB und der Steiermark zwei Stimmen haben wird, etwas abgewinnen: "Unsere Vereine in der Steiermark spüren in der Regionalliga Mitte die Stärke von Oberösterreich. Da werden die Salzburger Clubs nur schwer mithalten können. Grundsätzlich braucht es eine Einigkeit für eine Reform. Sollte die nicht gegeben sein, dann bin ich dafür, dass alles beim Alten bleibt."

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