"I like this!" hallte es ein ums andere Mal über den Platz: Sierra Cristiano, die neue Trainerin der Fußballerinnen des FC Pinzgau Saalfelden, war begeistert vom Erstauftritt ihrer Mannschaft. Beim 8:0-(3:0)-Sieg gegen die SG Tennengau am Samstag in Vigaun wurde klar: In der Salzburger Liga sind die Karten neu gemischt. Der bisherige Mittelständler aus Saalfelden hat mit den sechs College-Fußballerinnen und Trainerin Sierra Cristiano aus den USA ein Qualitäts-Niveau erreicht, mit dem der Rest der Liga nicht mithalten kann.
Wie berichtet, soll Saalfelden durch das "Project Ascend" auf der Plattform "Fan Owned Club" zur ersten Adresse für ehrgeizige Spielerinnen aus Amerika werden. Erstes Ziel ist die 2. Bundesliga, und das könnte schon dieses Jahr erreicht werden: Auf Spitzenreiter Eugendorf fehlen Saalfelden nach dem Kantersieg zum Start nur noch fünf Punkte.
Tennengau-Coach Werner Wagener sagte: "Man muss neidlos anerkennen, dass Saalfelden in dieser Besetzung in einer anderen Liga spielt. Es war für mich vorher klar, dass es so kommen wird, wenn die Amerikanerinnen mitspielen."
Dabei hielten die Gastgeberinnen in der ersten Halbzeit noch gut mit, kamen aber gegen die gut organisierte Saalfelden-Abwehr kaum durch. Die drei Gegentore fielen durch individuelle Abwehrfehler. Nach Wiederbeginn parierte Torfrau Makenna Sue Gottschalk, eine der US-Legionärinnen, auch noch einen Elfmeter. Danach überrollte eine Torlawine das Heimteam. Der eingewechselten Molly Myers gelang dabei ein Kopfballtor-Hattrick innerhalb von fünf Minuten. Vier Tore gingen auf das Konto von US-Neuzugängen, vier Mal trafen die Einheimischen.
Erst wenige Tage vor dem ersten Match war ein Großteil der US-Girls (Levandrea Williams, Makenna Gottschalk, Amber Huff, Erika Gonzalez-Moreno, Molly Myers, Gracie Armstrong) im Pinzgau eingetroffen. Kein Problem für Trainerin Sierra Cristiano: "Sie haben davor an ihren Unis trainiert und ich mit den anderen in Saalfelden. Die Spielerinnen haben sich schon über Videochats kennengelernt und verstehen sich bereits prächtig." Stichwort "verstehen": Was ist eigentlich die Teamsprache? "Die einheimischen Spielerinnen können gut englisch, aber wir lernen alle fleißig Deutsch und Pinzgauerisch", sagt Cristiano. In welcher Sprache gerade geredet werde, sei aber gar nicht so wichtig, denn: "We all speak Fußball."
Zur Zukunft sagt die Trainerin: "Wir bauen etwas Besonderes auf und der Club hat einen langfristigen Plan. Frauenfußball im Pinzgau soll ein Markenzeichen mit Tradition werden. Bundesliga, das klingt jetzt noch sehr fern. Wir gehen Spiel für Spiel an."
Weiters spielten in der Salzburger Frauenliga: Mondsee/Seekirchen - Leogang 1:3, Schladming - Hof 1:0.


