Mario Lapkalo und Seekirchen - das passt. Seit zehn Jahren ist der frühere Regionalligaspieler beim aktuellen Tabellenführer der Salzburger Liga tätig. Im fünften Jahr als Chefcoach gelang dem Team des 51-Jährigen am Freitag beim 8:0-Erfolg über Ex-Verein Neumarkt der saisonübergreifend 20. Sieg in Serie.
Warum ist Seekirchen heuer so stark? Mario Lapkalo: Ein Riesenfaktor ist die hohe Trainingsbeteiligung. Unsere Spieler sind immer da. Positiv ist auch, dass ein Großteil schon im Nachwuchs zusammengespielt hat. Und alle verfolgen ein Ziel: den Aufstieg.
Sie schielen nach oben. Welchen Rang würde Ihr Team aktuell in der Regionalliga West belegen? Schwer zu sagen ohne Kristallkugel. Wenn alles passt, würden wir aber wohl im Tabellenmittelfeld mitspielen. Ich denke, wir würden nicht absteigen.
Was müssen Sie und Ihr Team noch verbessern, um Meister zu werden und dann oben zu bestehen? Aktuell müssen wir nicht viel verändern. Wir legen den Fokus voll auf die Trainingsarbeit, wollen die gute Basis aufrechterhalten. Wenn der Konkurrenzkampf groß ist, geben alle immer Gas.
Sie sind lange dabei - als Kicker und Trainer. Wie hat sich der Unterhausfußball verändert? Das Tempo ist höher. Aber ich bezweifle, dass die Spieler heute besser ausgebildet sind, wie manche behaupten. Wir haben früher als Kinder sechs, sieben Stunden pro Tag gekickt. Wer hat heute noch eine gute Kopfballtechnik? Wir haben uns das beim stundenlangen Spielen von "Volley" selbst beigebracht. Und unser Passtraining war das Randsteinschießen auf der Straße.
Ist das Niveau in Salzburgs Topligen gesunken? Es hat sich jedenfalls verändert. Früher gab es mehr erfahrene Spieler. Heute haben Kicker mit 16 oder 17 Jahren den Anspruch, in der Salzburger Liga oder höher zu spielen. Früher waren diese noch im Nachwuchs. Mit 17 ist man nicht gleich ein Talent, sondern in erster Linie jung. Da kann man noch viel lernen. Physis und Erfahrung fehlen oft. Heute können Kicker schon früher höher spielen.
Wie haben sich die Spieler verändert und wie gehen Sie als erfahrener Trainer damit um? Das Hierarchiedenken ist anders und dem Fußball wird nicht mehr alles untergeordnet. Mein Vater hat damals schon gesagt, dass es die nächste Generation schwer haben wird. Jetzt sagen das wieder viele. Ich denke, jede Generation geht ihren Weg. Als Trainer versuche ich mitzugehen und offen zu sein.
Wo führt die eigene Reise als Coach noch hin? Ich stecke mir keine persönlichen Ziele, außer dass ich bei Istria300 (Anm. der Redaktion: Radrennen über 300 km) im nächsten Jahr keinen Krampf haben will. Wichtiger ist das Ziel als Verein, und das ist der Aufstieg. Der Verein steht bei uns über jedem Einzelnen.
Sie haben schon einmal mit dem Karriereende als Meister geliebäugelt. Ist das vom Tisch? Warum sollte ich aufhören?