Die Abwehrreihen im Salzburger Fußball-Unterhaus werden aufatmen: Christof Kopleder beendet im Sommer seine Karriere. Der Eugendorf-Spieler erzielte in seiner Karriere 280 Treffer und zählt seit vielen Jahren zu den besten Stürmern des Landes.
Sie stellen Woche für Woche unter Beweis, dass Sie auch mit 33 Jahren noch nicht zum alten Eisen gehören. Kommt das Karriereende nicht zu früh? Christof Kopleder: Nein. Ich habe mein Leben sehr viele Jahre nach dem Fußball ausgerichtet. Es ist Zeit, die Schuhe an den Nagel zu hängen.
Eugendorfs Sportlicher Leiter Marco Wuppinger hat kürzlich gesagt, dass Sie aufhören, um mehr Zeit zum Tennisspielen mit Ihrer Freundin zu haben. Ich verstehe nicht, wie man als Vereinsverantwortlicher eine so unqualifizierte Aussage tätigen kann. Ich spiele gern Tennis mit meiner Freundin, aber höre deswegen sicher nicht auf.
20 Tore fehlen Ihnen noch, um die 300er-Marke zu knacken. Geht sich das in den verbleibenden zehn Spielen aus? Ich gehe davon aus, dass ich es nicht schaffen werde. Ich lasse mir aber ein kleines Hintertürchen offen: Es kann sein, dass ich meinen Pass zu einem kleineren Verein lege und ab und zu aushelfe, wenn Not am Mann ist. Also habe ich vielleicht noch das eine oder andere Spiel mehr Zeit, diese Marke zu knacken.
Warum ist Ihnen der Sprung in den Profifußball verwehrt geblieben? Weil mir als Jugendlicher der nötige Ehrgeiz gefehlt hat. Als vor einigen Jahren Anfragen aus dem Profigeschäft gekommen sind, bin ich schon mit beiden Beinen im Leben gestanden und wollte mir ein Abenteuer nicht mehr antun.
Sie kämpfen mit Eugendorf noch um den Regionalliga-Aufstieg und auch um die Schützenkrone. Was ist Ihnen wichtiger? Natürlich der Aufstieg. Ich will mich mit einem schönen Erlebnis verabschieden. Die Schützenkrone wird sich Gollings Lukas Brückler holen. Der Junge ist sehr gut und hat einen Lauf.
Eugendorf verliert im Sommer neben Ihnen auch weitere Stützen. Würde der Aufstieg in die Regionalliga überhaupt Sinn ergeben? Nein. Gehen wirklich viele Führungsspieler weg, dann wird es Eugendorf in der Regionalliga sehr schwer haben. Da wäre man in der Salzburger Liga wohl besser aufgehoben.
Werden Sie dem Fußball in einer anderen Funktion erhalten bleiben? Derzeit bekomme ich fast täglich Angebote von anderen Vereinen. Viele wollen nicht wahrhaben, dass ich ab Sommer nicht mehr spielen werde. Ich könnte mir schon vorstellen, zum Beispiel als Sportlicher Leiter zu arbeiten. Es gibt auch schon Anfragen. Schade ist, dass andere Clubs sich nach meiner Zukunft erkundigen, aber es in Eugendorf niemanden interessiert, wie es bei mir weitergeht. Ich bleibe dem Fußball aber sicher erhalten.
Wer steigt am Ende in die Regionalliga auf? Meine Favoriten sind Hallein und Golling. Golling hat mit Christoph Lessacher einen sehr guten Trainer und eine junge und hungrige Mannschaft.