Aufhören, wenn es am schönsten ist? Nicht ganz. Triathlet Lukas Hollaus hat bei den Olympischen Spielen in Tokio im vergangenen Sommer zwar seine Laufbahn als international erfolgreicher Profi beendet - am Höhepunkt seiner Karriere, auf den der Pinzgauer 15 Jahre hingearbeitet hatte. In Österreich zählt der 35-Jährige aus Niedernsill aber immer noch zu den schnellsten Athleten, wie er am Wochenende mit seinem souveränen Duathlon-Staatsmeistertitel im niederösterreichischen Maissau bewies.
"Das war die erste Standortbestimmung in meinem neuen Sportlerleben. Ich bin voll zufrieden", sagt Hollaus, der ein einsames Rennen lief und fuhr. Bereits nach dem ersten Lauf über 5,2 Kilometer hatte er über eine Minute geführt. Auf der 15,6 Kilometer langen Radstrecke und bei dem abschließenden 2600-Meter-Lauf baute der Olympionike seinen Vorsprung auf am Ende 88 Sekunden aus. Zuvor war die Ungewissheit nach der langen Wettkampfpause groß. "Mein Leben hat sich um 180 Grad gedreht", sagt der inzwischen dreifache Vater. Er ist seit dem Herbst als Lehrer für die Fächer Sport und Geografie und aktuell mit befristetem Vertrag an der HAK Salzburg tätig. Ein professioneller Sportler ist Hollaus geblieben. Zehn bis zwölf Stunden pro Woche trainiert der Pinzgauer immer noch, um bei Wettkämpfen in Österreich zu bestehen. Die Familie hat aber Vorrang. "Ich trainiere von fünf bis sieben Uhr früh, wenn die Kinder noch schlafen, und ab halb acht am Abend, wenn sie wieder im Bett sind", sagt der nun fünffache Staatsmeister. In vier Wochen startet er in St. Pölten über die Mitteldistanz.