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Vier Lungauer Finisher beim44. Ötztaler Radmarathon

4000 Auserwählte, eine Distanz und große Emotionen: Das Kultrennen im Herzen der Alpen ist ein Sportlerkarriere-Muss, Grenzerfahrung und Inspiration zugleich.

Christoph Zaller aus Mariapfarr kam seinem gesetzten Zeitziel von acht Stunden sehr nahe.
Christoph Zaller aus Mariapfarr kam seinem gesetzten Zeitziel von acht Stunden sehr nahe.
Auch Mike Pöllitzer aus Mauterndorf finishte das Kultrennen.
Auch Mike Pöllitzer aus Mauterndorf finishte das Kultrennen.

Wer Radsport seine Leidenschaft nennt, kommt am Ötztaler Radmarathon nicht vorbei. Der legendäre Bewerb gilt als das Nonplusultra für Ausdauersportler und zieht Jahr für Jahr Tausende Bewerber an - heuer waren es über 25.000, doch nur 4000 Teilnehmer wurden durch das strenge Losverfahren auserwählt. Mit dabei waren neben ambitionierten Hobbysportlern auch internationale Radsportgrößen und Sportprominenz verschiedenster Disziplinen - und auch vier Lungauer, die die Herausforderung bewältigen konnten: Christoph Zaller aus Mariapfarr (307. Gesamtrang, in einer Zeit von 8:15:27), Hannes Santner aus Unternberg (999., 9:27:40), Werner Olschützer aus Tamsweg (1035., 9:30:05) und Michael Pöllitzer aus Mauterndorf (1239., 9:44:17).

"Sobald du deinen Startplatz hast, heißt es trainieren, trainieren, trainieren", sagt Christoph Zaller, und kann damit wohl auch für seine Sportkollegen sprechen. Nur die Marathon-Distanz steht zur Auswahl, und die insgesamt 5500 Höhenmeter und über 230 Kilometer haben es in sich: Mehrere Alpenpässe bringen die Athleten an ihre Grenzen. Als "der Killer", so beschreibt es Zaller, gilt das berüchtigte Timmelsjoch: Mit Ehrfurcht begegnet der Sportler den 27 Kilometern und 1800 Höhenmetern zum Schluss des Rennens.

Gesund ins Ziel kommen und bestmöglich die persönlich gesetzte Zielzeit erreichen: Das ist die Herausforderung für jeden Teilnehmer. Dass das Vorhaben allen vier Lungauern gelingen konnte und das unter zehn Stunden, spricht für das hohe Leistungsniveau.

Auch die Risiken, denen sich jeder Teilnehmer stellt, spricht Zaller an: "Wenn 4000 Personen auf einmal losradeln und es die ersten dreißig Kilometer bergab geht, kann man sich vorstellen, wie gedrängelt wird und wie viele stürzen." Er selbst wurde Zeuge eines schweren Unfalls: "Ein Kollege stürzte gegen die Leitplanke - offener Unterschenkelbruch, Abtransport mit dem Hubschrauber. Das ist schon hart." Dennoch überwiegt die Faszination dieses einzigartigen Radrennens.

Ob eine Wiederholung für einen Ötztaler-Radmarathon-Finisher infrage kommt? Zaller: "Ich denke schon, dass jeder, der das Rennen einmal geschafft hat und neuerlich das Startplatz-Glück hat, Lust auf Wiederholung hat. Man wäre wohl nicht Sportler, würde man sich leistungsmäßig nicht immer weiter steigern wollen."

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