Wie einst Otto Konrad in Frankfurt: Junggoalie wird zum Elfmeter-Helden von Austria Salzburg
Austria Salzburg steht nach einem Krimi gegen den Westligakonkurrenten St. Johann im Landescup-Halbfinale. Die Violetten setzten sich am Dienstag zu Hause knapp im Elfmeterschießen durch.

Weil am Samstag im Westliga-Titelkampf ein wichtiges Heimspiel gegen Kuchl auf dem Programm steht, verzichtete Austria-Trainer Christian Schaider im Landescup-Viertelfinale gegen St. Johann auf einige Stammspieler. Neben Marinko Sorda (gesperrt), Manuel Kalman und Aaron Volkert (beide geschont) standen auch Luka-Nils Sandmayr, Mathias Theiner und Milos Savic nicht in der Startelf.
Austria Salzburg im Glück
Die Violetten erwischten aber auch mit einer verjüngten Truppe vor rund 500 Zuschauern einen Traumstart. Bereits nach zwei Minuten schloss Luca Schmitzberger eine schöne Kombination zum 1:0 ab. Wenige Minuten später hätte Austria-Kicker Sebastian Aigner nach einem vermeintlichen Torraub-Foul an St. Johanns Sebastian Oberkofler vom Platz fliegen können, Schiedsrichterin Marina Zechner beließ es aber bei einer Gelben Karte.
Junggoalie patzt beim Ausgleich
In der 25. Minute patzte dann Junggoalie Edin Omerovic. Der Kalman-Ersatz krachte bei einem unnötigen Ausflug mit einem Mitspieler zusammen, St. Johanns Routinier Benjamin Ajibade staubte zum Ausgleich ab. In der Folge entwickelte sich bis zur Pause ein offener Schlagabtausch mit wenigen Topchancen auf beiden Seiten.
Gvozdjar und Savic vergeben Topchancen
In den zweiten 45 Minuten hatte die Austria die besseren Chancen, Semir Gvozdjar und Joker Savic brachten den Ball in aussichtsreichen Positionen aber nicht im Tor unter. Kurz vor dem Ende musste Torschütze Schmitzberger nach zwei Gelben Karten innerhalb von wenigen Minuten vom Feld, am Spielstand änderte sich aber nichts mehr. So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Nach langer Wartezeit, die Austria-Fans wechselten von der Haupt- auf die Hintertortribüne, scheiterte zum Start St. Johanns Lukas Beran an Omerovic. In der Folge hätte Moritz Eder das Duell für die Violetten entscheiden können, die GAK-Leihgabe setzte den Ball aber über das Tor.

Ersatzgoalie wird zum Elfmeterhelden
Danach schlug endgültig die große Stunde von Omerovic. Der 20-Jährige parierte den Strafstoß von Manuel Waltl und trat danach selbst an. Der Junggoalie sicherte seinem Club mit einem Schuss ins Kreuzeck den Halbfinal-Aufstieg. Viele Austria-Fans werden sich in diesem Moment an das Uefa-Cup-Viertelfinale 1994 gegen Eintracht Frankfurt erinnert haben. Damals hielt Otto Konrad zwei Strafstöße und sicherte den Violetten mit einem verwandelten Elfer den Aufstieg ins Halbfinale.
"Ich war mir sicher, dass ich treffen werde"
"Ein sensationeller Moment. Ich habe meinen Fehler vor dem Gegentor wieder gutgemacht. Es ist überragend, wenn man von den Fans gefeiert wird", freute sich der Matchwinner nach dem Spiel. Dass er zum entscheidenden Elfmeter antreten musste, machte Omerovic nicht nervös: "Ich habe vor zwei Wochen mit Volkert im Training Elfmeter geschossen und war mir sicher, dass ich treffen werde." Im Halbfinale wartet nun der Sieger aus dem Duell Schwarzach gegen Saalfelden. Ebenfalls eine Runde weiter ist Bischofshofen: Der Westligist gewann beim Salzburg-Ligisten Straßwalchen mit 4:0 (1:0). Im vierten Viertelfinale stehen sich am Mittwoch die beiden Salzburg-Ligisten Siezenheim und Bramberg gegenüber.