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Wird die Regionalliga West zum "Kinderfußball"? Diskussionen um Abstiegsregel

Dank der Einführung der Regionalliga Nord könnte in der Westliga 2025/26 der Abstiegskampf entfallen. Das sorgt für Diskussionen.

Laut derzeitigem Stand können sich Kuchl (Christopher Bachleitner/l.) und Saalfelden (Domagoj Galesic) auf eine Saison 2025/26 ohne fixen Absteiger in der Regionalliga West freuen.
Laut derzeitigem Stand können sich Kuchl (Christopher Bachleitner/l.) und Saalfelden (Domagoj Galesic) auf eine Saison 2025/26 ohne fixen Absteiger in der Regionalliga West freuen.

Dass Salzburg ab der Saison 2026/27 mit Oberösterreich die Regionalliga Nord bilden wird, ist nach dem abgewiesenen Einspruch gegen die Entscheidung des ÖFB-Präsidiums sicher. Beide Bundesländer werden zum Start je acht Vereine stellen, über die weiteren Eckpunkte stehen die beiden Verbände bereits im regen Austausch. In den kommenden Wochen sollen alle Details geklärt werden.

In der kommenden Saison duelliert sich Salzburg also ein letztes Mal mit Tirol und Vorarlberg in der Regionalliga West. Salzburg würde bei einer Rückkehr in die 2. Liga von Austria Salzburg sechs Teilnehmer stellen: Bischofshofen, Kuchl, Grünau, Saalfelden, St. Johann und den Meister der Salzburger Liga. Derzeit ist geplant, dass es in der Spielzeit 2025/26 in der Westliga nur einen Salzburger Absteiger geben würde, wenn in der kommenden Saison aus der 2. Liga Austria Salzburg und der FC Liefering absteigen würden - ein äußerst unwahrscheinlicher Fall.

"Wir wollen nicht ein Jahr um die goldene Ananas spielen"

Nicht bei allen Regionalligisten kommt die geplante "Freisaison" gut an. "Wir sind Sportler und wollen nicht ein Jahr komplett um die goldene Ananas spielen. Ich würde mir schon wünschen, dass es Absteiger geben würde", erklärt Grünaus Sportlicher Leiter Helmut Rottensteiner. Ähnlich sieht es St. Johanns Trainer Andreas Scherer: "Eine geschlossene Liga nach unten macht wenig Sinn."

Auch Kuchls Trainer Thomas Hofer ist sich bewusst, dass ein Jahr ohne Absteiger "für den Sport nicht gut" wäre, ist aber trotzdem gespalten: "Wenn dann der Zweite oder Dritte der Salzburger Liga aufsteigen würde und damit einen Westligisten ersetzt, dann macht es keinen Sinn." Klar für eine Saison ohne Absteiger spricht sich Saalfelden-Trainer Florian Klausner aus: "Man könnte junge Spieler in Ruhe und ohne Druck entwickeln."

Abstiegsregeln beschäftigen auch die Salzburger Liga

Auch die Salzburg-Ligisten beschäftigen sich mit der Reform. Die Vereine stimmten über Anträge an den Salzburger Fußballverband ab. Noch ist unsicher, ob sie geschlossen einen Salzburger Westliga-Absteiger - und eine Aufweichung der Regel mit zwei Fixabsteigern in der eigenen Liga (der Vorletzte soll Relegation spielen) - einbringen. Brambergs Obmann Martin Innerhofer hält etwa nicht viel davon, "in andere Ligen zu intervenieren". Straßwalchens Sportchef Markus Chudoba hält derweil nichts von einem "Freilos" der Westligisten. Und Halleins Trainer Christoph Lessacher sieht den Salzburger Fußballverband gefordert, einen interessanten Wettkampf zu ermöglichen. "Keinen Abstieg gibt es sonst nur im Kinderfußball."

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