Wenn die Nummer 519 der Weltrangliste bei einem ITF-Turnier einen Medienrummel auslöst, dann muss es sich um einen handfesten Skandal oder um eine außergewöhnliche Spielerin handeln. Zweiteres ist bei Lilli Tagger der Fall. Die 17-jährige Osttirolerin gilt schon länger als größtes Versprechen im österreichischen Tennis seit Dominic Thiem und absolviert diese Woche beim mit 60.000 Dollar dotierten Turnier in Amstetten ihren ersten Auftritt in der Heimat seit ihrem Titelgewinn im U18-Bewerb der French Open. Was sich seither verändert hat? "Jeder schaut, wo du bist und was du machst. Natürlich spürt man ein bisschen den Druck", sagt Tagger, die für ihr Alter aber schon sehr reif wirkt - und Unterstützung von den Besten hat.
Schiavone ist stets an ihrer Seite
Francesca Schiavone, die ehemalige Paris-Siegerin, ist als Trainerin stets an ihrer Seite. Ihr Unterstützer der ersten Stunde ist mit Alex Vittur der Manager von Jannik Sinner, den sie persönlich um Rat fragen kann. "Ich darf mich mit diesem Team sehr glücklich schätzen", sagt die sehr groß gewachsene Tagger, die mit ihrer einhändigen Rückhand auffällt. Sie ist schon mit 13 nach Italien gezogen, um ihre sportlichen Träume zu realisieren. Die da in näherer Zukunft wären? "Ich will 2026 bei den Grand-Slam-Turnieren spielen. Ein weiter Weg, aber ich kann es schaffen." Zunächst spielt sie aber am Donnerstag in Amstetten um das Viertelfinale. Das hat Julia Grabher am Mittwoch souverän erreicht.