Am Samstag (11.00) spielen Alexander Erler/Lucas Miedler gegen Marozsán/Zsombor Piros zunächst das Doppel, danach steht das Duell der Nummern eins, Misolic - Marozsán, auf dem Programm. Sollte der Länderkampf noch nicht entschieden sein, gäbe es danach noch das ausständige Einzel Rodionov-Fucsovics.
Rodionov startet mit gestärktem Selbstvertrauen
Rodionov hat gegen den Weltranglisten-56. Marozsán bisher zweimal gespielt und beide Male verloren und hat auch gegen Fucsovics eine negative Bilanz. "Gegen Márton habe ich dreimal ziemlich knapp verloren. Den kenne ich sehr gut, da habe ich in jedem Match Chancen gehabt." Die Außenseiterrolle Österreichs sieht der 26-jährige Niederösterreicher abgeklärt. "Das österreichische Team ist mit einer sehr guten Form angereist. Ich habe in den letzten Wochen auf der Challengerebene sehr erfolgreich gespielt, mit einem Challenger-Erfolg, einem Finale und einem Semi. Und 'Miso' ist in den letzten Wochen Top 100 geworden. Wir sind ready, unser letztes Hemd zu geben, um für eine Überraschung zu sorgen."
Misolic meldet sich vor Auswärtspremiere fit
Der Ende August leicht erkrankt gewesene Misolic ist wieder auf der Höhe. "Es passt alles, ich fühle mich fit, habe gut trainiert. Ich freue mich auf das morgige Match", sagte der Steirer im ORF-Interview. Der Belag in der von allen wegen ihrer Modernität gelobten, rund 6.000 Fans fassenden Fönix-Arena von Debrecen sei medium-schnell. "Für uns gibt es keine Überraschungen. Schön, in so einem Stadion zu spielen."
Für Misolic wird es übrigens seine Auswärtspremiere im Davis Cup. "Ich freue mich, dass es dazu kommt. Aber ich glaube, es ist nicht so ein großer Unterschied."
Melzer hofft auf Teamspirit als Faktor
ÖTV-Kapitän Jürgen Melzer hat die Gegner im Training beobachtet, viel Videostudium betrieben und Statistiken rausgesucht, berichtete der Ex-Top-Ten-Spieler. "Die Wahrheit liegt aber auf dem Platz. Es wird morgen zwei sehr gute Leistungen brauchen, von den Trainingsleistungen her war es top", meinte der im ÖTV auch als Sportdirektor fungierende 44-Jährige.
Das ungarische Team sei mit zwei Top-60-Spielern "deutlich" zu favorisieren. "Sie spielen zu Hause, haben sich alle Bedingungen aussuchen können und haben zwei Spieler, die deutlich über unseren stehen. Aber an einem Davis-Cup-Wochenende kommt es auch viel auf die Tagesform an."
Österreich könnte mit einem Sieg in Ungarn zum fünften Mal in der Open Era unter die besten acht Nationen der Welt einziehen, was zuletzt 2012 gelungen war. "Es wäre auf jeden Fall einer unserer größten Erfolge im Davis Cup. Man kann das jetzige Team sicher nicht mit jenem im Jahr 2012 oder aus Thomas-Muster-Zeiten vergleichen. Damals hatten wir immer Spieler in den oder um die Top 20", erinnert sich Melzer. Doch mit guter Chemie in der Mannschaft kann man einiges wettmachen und Favoriten stürzen, das weiß auch der Niederösterreicher.