Für Österreich ist das Final 8 damit zu Ende. Kommende Woche (Termin noch nicht bekannt, Anm.) erfolgt die Auslosung für die 1. Qualifikationsrunde Anfang Februar 2026. Wollen Misolic und Co. wieder zum Finalturnier, müssen sie zwei Mal gewinnen.
Rodionov: "War eine gute Vorstellung von mir"
Rodionov war zuvor einem Satzgewinn weit näher gekommen, führte er doch im zweiten Durchgang mit 5:2 und hatte dann bei 5:4 drei Satzbälle. Trotz aller Enttäuschung resümierte Rodionov auch teilweise zufrieden. "Ich muss ganz klar sagen, dass ich mich gut gefühlt habe und einen guten Eindruck von außen gemacht habe. Im zweiten Satz war ich ein bisserl wütend am Schluss. Ich denke trotzdem, dass es eine gute Vorstellung von mir war. Auch wenn es mir und dem Team nichts bringt. Ich würde nicht nein sagen, wenn ich solche Matches öfters spiele."
Im zweiten Satz, als er auf den Satzgewinn serviert habe, seien die Nerven "ein bisschen blank" gelegen. "Und Matteo hat das Tiebreak dann sehr gut gespielt", ergänzte der Niederösterreicher.
Bei großartiger und "echter" Davis-Cup-Atmosphäre waren die beiden Mannschaften in die volle "SuperTennis-Arena" einmarschiert. Rodionov begann das Match abgebrüht. Der Unterschied zwischen der aktuellen Nummer 177 im ATP-Ranking und der Nummer 56 aus Italien war vorerst nicht zu sehen. Beide Spieler brachten im ersten Satz ihre Aufschlagspiele sicher durch, ehe sogar Außenseiter Rodionov im siebenten Game die erste Breakchance des Spiels vorfand.
Lichtprobleme zu Beginn des zweiten Satzes
Berrettini wehrte diese mit einem Ass ab. Im Anschluss führte Rodionov bei 3:4 und eigenem Service 40:15, doch sein Kontrahent erarbeitete sich postwendend selbst die erste Möglichkeit zum Break. Berrettini nützte sie aber sofort und stellte auf 5:3. Unter lautstarken "Matteo, Matteo"-Anfeuerungsrufen verwertete der Lokalmatador seinen zweiten Satzball nach 33 Minuten. Unbeeindruckt davon gewann Rodionov zu Beginn des zweiten Satzes zu Null sein Aufschlaggame.
Ehe es Berrettini ihm gleichtun konnte, musste das Match plötzlich für 20 Minuten unterbrochen werden: Ein grelles Notfall-Licht schaltete sich ein und ließ sich zunächst nicht mehr abstellen. "Ich bin Profi genug, um das zu ignorieren", stellte Rodionov später dazu fest. Nach der Unterbrechung blieb Rodionov konstant und schaffte zum 4:2 das erste Break für Österreich. Der 26-jährige Linkshänder bestätigte das Break nach 78 Minuten zum 5:2. Ein schwaches Aufschlaggame Rodionovs führte zum Rebreak zum 4:5 aus Berrettinis Sicht. Der Italiener zeigte auch Nerven und geriet mit 0:40 in Rückstand - drei Satzbälle für Rodionov. Berrettini wehrte diese aber ohne Chance für sein Gegenüber ab und egalisierte den 2:5-Rückstand. Danach ging es mit dem Service ins Tiebreak, in dem sich ein Doppelfehler Rodionovs zum 2:3 als fatal erwies.
Rodionov wie beim "ersten Mal"
Rodionov erklärte später, dass mangelndes Selbstvertrauen nicht schuld daran ist. "Es ist vielleicht ein blödes Beispiel: Es ist als ob, wenn du 16 Jahre alt bist und dein Vater dir erklärt, wie man sich beim ersten Mal verhalten soll. Das muss man einfach erleben, du musst über diese Hürde gehen, dann wird es besser." So sei er etwa beim ersten Mal in der Wiener Stadthalle viel nervöser gewesen als dieses Jahr. "Beim ersten Davis Cup gegen Chile bin ich alle fünf Minuten aufs Klo gegangen, weil mein Körper nicht konnte. Man gewöhnt sich an die Dinge."
(Quelle: APA)

