Die fehlerfreie Jeanmonnot gewann von Position vier aus gestartet klar vor der Deutschen Vanessa Voigt, die ebenfalls alle 20 Scheiben getroffen hatte. Dritte wurde nach drei Zusatzrunden deren im Sprint siegreich gewesene Landsfrau Franziska Preuß.
Lisa Hauser sagte: "Heute musste man von Beginn an voll Gas geben. Die Dichte ist extrem hoch und es war vom Start weg schwer, das Tempo zu halten. Dass ich am Ende 19 Plätze gutmachen konnte und den 15. Platz hole, damit kann ich absolut zufrieden sein. Ich glaube, ich habe heute das Maximum herausgeholt und fühle mich nach wie vor sehr gut. Dass ich mit einer starken Leistung auf der Schlussrunde meine Platzierung halten konnte, war richtig cool."
Eine Achterbahnfahrt der Emotionen hat Anna Andexer an ihrem ersten Weltcup-Wochenende erlebt. Am Freitag hatte die Saalfeldner Biathletin einen traumhaften Einstieg gefeiert und war als 25. des Sprintrennens sogar schnellste Österreicherin gewesen. Am Samstag erlebte sie auch gleich die Härte ihres Sports, als sie in der Verfolgung auf Platz 56 zurückfiel. Insgesamt sieben Schießfehler trugen zu dem Resultat bei. "Der verflixte erste Schuss", das war ihr Verhängnis. "Aber es war auch das Tempo generell sehr hoch. Das bin ich aus meiner Liga nicht so gewohnt." Dazu kamen die Emotionen vom Vortag, als sie mehr Aufmerksamkeit als je zuvor erhielt und auch von ihrem großen Fanclub gefeiert worden war. Dafür hatte sie nach diesen Strapazen keine Probleme, zur Ruhe zu kommen: "Geschlafen habe ich sehr gut." Mit dem Sprint war auch das Debüt-Wochenende schon als gelungen abgehakt, daran konnte auch die Verfolgung nichts ändern.
Hoffen auf großen Wurf in Frauenstaffel
Als Team könnten Österreichs Frauen zum großen Wurf ausholen. Darauf hofft Lisa Hauser, die mit dem Sprung vom 34. auf den 15. Platz die große Gewinnerin der Verfolgung war. Nur ein Fehler unterlief der Tirolerin. Anna Gandler schoss zwei Fehler, konnte aber nur drei Plätze aufholen und sagte zu Rang 24: "Ich habe heute zu viel Zeit am Schießstand gebraucht." In der Loipe habe sie sich zum Ende hin "fiaßmiad" gefühlt. Für die Staffel fühlte sie sich aber motiviert. Ein Stockerlplatz für Österreich sei "eine Frage der Zeit. Und ein bissl Glück braucht man, dass ein oder zwei Nationen danebenschießen." Nominiert wurden für das Rennen am Sonntag Hauser, Gandler, Andexer und Dunja Zdouc. Nicht zum Zug kommt Lea Rothschopf aus Kuchl, die im Sprint abgeschlagen gelandet war.
Sturzdrama in der Herren-Verfolgung
In der Herren-Verfolgung hatte Sprintsieger Johannes T. Bø wieder die Nase vorn. In einem spannenden Rennen ließ er in der Schlussrunde den Franzosen Emilien Jacquelin und seinen Landsmann Sturla Holm Laegreid hinter sich, wobei eine kurze Berührung zwischen Bø und Jacquelin am letzten Anstieg entscheidend war: Der Franzose stürzte und verlor einige Meter.
Simon Eder holte fünf Plätze auf und wurde 30. Lediglich ein Stehendfehler stand für den Saalfeldner zu Buche. "Läuferisch ist es mir gut gegangen, beim Einlaufen bin ich heute wieder locker geworden", sagte der Routinier. Seine Position im Rennen machte es beim Zulaufen zum Schießstand schwierig: Der 30. muss ganz am Ende schießen, der 31. kann ganz nach vor zur ersten Position laufen. "Hier in Hochfilzen ist der Zulauf zum Schießen unfair, man verliert einige Sekunden, wenn man auf 30 schießt", erklärte Eder. Seine Taktik mit Abbremsen sei nicht aufgegangen.
Ein Rennen zum Vergessen erlebte Lokalmatador Felix Leitner. Obwohl auch er nur einmal verfehlte, gelang ihm keine Verbesserung: Er startete von Platz 42 weg und kam auf Platz 42 wieder an.
Die Herrenstaffel bestreiten Eder, Leitner, David Komatz und Fredrik Mühlbacher.
