Im Südtiroler Wintersportort Toblach gehen ab Freitag die letzten Weltcuprennen vor der WM in Planica (SLO) über die Bühne. Dabei gibt Biathletin Katharina Komatz ihre Premiere bei der verwandten Disziplin. Sie wird so wie Barbara Walchhofer und Lisa Unterweger die beiden Einzelrennen (Sprint und 10 km Freistil) bestreiten. Die Olympiadritte Teresa Stadlober fehlt, sie befindet sich bereits in der Vorbereitung auf die WM.
Katharina Komatz sagt: "Ich bin gespannt, wie es läuft und weiß noch gar nicht, was mich da erwartet. Aber laufen kann ich, daher gehe ich locker rein." Zuletzt war sie als Biathletin lediglich im zweitklassigen IBU-Cup unterwegs gewesen, ein WM-Start in Oberhof war in weiter Ferne: "Natürlich wäre das mein Saisonziel gewesen. Im Herbst war ich gut drauf, aber die Saison ist dann nicht so toll gelaufen."
Stehendschießen als Achillesferse
Die Langlauf-Verantwortlichen seien auf sie zugekommen und hätten ihr die Startmöglichkeit eingeräumt. Die 32-Jährige aus Maria Alm hat unter ihrem Mädchennamen Innerhofer 2014 sensationell einen Weltcupsprint in Pokljuka (SLO) gewonnen. An diesen Erfolg konnte sie später nie richtig anschließen, auch weil sie ein längerer Ausfall wegen Pfeiffer'schem Drüsenfieber weit zurückwarf.
Vor allem ihre dürftige Ausbeute im Stehendschießen hat die schnelle Langläuferin Komatz immer wieder um gute Ergebnisse gebracht. So lief sie im Olympia-Massenstart von Peking vorigen Winter zeitweise in der Nähe der Medaillenränge, fiel dann aber mit fünf Stehend-Fehlern noch auf den 14. Rang zurück.
Den Langlauf-Abstecher sieht Komatz als "große Chance". Bleibt es bei dem einen Mal? "Auf jeden Fall tut mir das gut, vielleicht auch fürs Biathlon. Aber ich schließe nicht aus, dass ich öfter im Langlauf-Weltcup starte, wenn es gut läuft."
ÖSV-Worldcup-Teamleader Michael Bonfert sagt: "Ich auf die Leistungen von Katharina Komatz gespannt. Sie wird in Toblach erstmals im Langlauf-Weltcup an den Start gehen und das wird sicher interessant."
Österreichisch-britische Staffel
Bei den Herren wird mit Mika Vermeulen, Philipp Leodolter sowie den Salzburgern Lukas Mrkonjic und Michael Föttinger ein vierköpfiges Aufgebot starten. Das Quartett wird geschlossen das Sprintrennen bestreiten, Mika Vermeulen und Michael Föttinger werden zudem auch über die 10 km im Einsatz sein.
Aufgrund des krankheitsbedingten Fehlens von Benjamin Moser und der Entscheidung, dass man Lukas Mrkonjic aus gesundheitlichen Gründen nicht über längere Distanzen einer Rennbelastung aussetzen möchte, wird am Sonntag keine rein österreichische Mannschaft beim Staffelrennen an den Start gehen können. Man wird jedoch gemeinsam mit dem britischen Team mit einem länderübergreifenden Quartett teilnehmen. Diese britisch-österreichische Staffel wird sich aus je zwei Athleten beider Nationen zusammensetzen. Aus dem ÖSV-Team werden vorrausichtlich Mika Vermeulen und Philipp Leodolter antreten.