Paris feierte seinen 24. Weltcupsieg, den bereits sechsten in Kvitfjell. Bereits 2019, im Jahr seines WM-Titels im Super-G, hatte der Italiener auf dem Berg in Norwegen das Double aus Abfahrt und Super-G geholt. "Wenn es so ist, dann bleibt es der Lieblingsplatz", erklärte Paris nach seinen ersten beiden Saisonsiegen. Er habe die wichtigen Passagen alle gut erwischt. "Ich war selber ein bisschen überrascht, mit dem Vorsprung ins Ziel zu kommen." Crawford verlor als Zweiter 0,38 Sekunden. Die Siegerzeit betrug lediglich 1:08,98 Minuten.
Kriechmayr hinter eigenen Ansprüchen
Die Österreicher waren nach schweren Niederlagen in den beiden Abfahrten mit jeweils neunten Rängen von Stefan Babinsky (Freitag) und bzw. Kriechmayr (Samstag) als besten Platzierungen im Super-G etwas näher dran. Auf das Podest fehlten Kriechmayr lediglich zwei Hundertstelsekunden. "Es fehlt einfach das Selbstvertrauen. Ich habe viele Schwünge angestellt, da hat man sich auch kein Podium verdient", meinte der Ex-Weltmeister. Seine Vorstellung sei "nicht zufriedenstellend", betonte Kriechmayr. "Ich habe einen anderen Anspruch. Ich habe im Vorjahr hier gewonnen."
Der Erfolg des Oberösterreichers im Februar 2024 in Kvitfjell bleibt der bisher letzte für den ÖSV im Super-G. In dieser Saison haben Österreichs Männer weiter kein Weltcuprennen gewonnen. Vor dem Weltcup-Finale in Sun Valley in den USA stehen nächstes Wochenende nur noch zwei Technik-Rennen in Hafjell auf dem Programm. "Ich nehme es mittlerweile mit Humor, weil geärgert habe ich mich schon genug. Ich hoffe, dass es beim Finale besser läuft", sagte Kriechmayr. "Ich muss einfach meine Hausaufgaben machen und entschlossener Skifahren."
Stefan Eichberger landete als zweitbester Österreicher 0,61 Sekunden zurück auf Rang neun und sprach von einer "sehr positiven Woche". Anders Raphael Haaser, der hinter Teamkollege Lukas Feurstein (14.) nur auf Rang 16 landete. "Es ist verheerend gewesen. Es war eine hübsch vermurkste Fahrt", meinte der Riesentorlauf-Weltmeister. Den Kvitfjell-Trip hätte er sich schenken können, meinte er. "In der Abfahrt war es gut, ein paar Kilometer zu sammeln. Aber heute war es überhaupt nicht zufriedenstellend." In den Punkterängen landeten auch noch Babinsky (25.) und Andreas Ploier (27.).
Odermatt sammelt die Kugeln
Odermatt war bereits vor dem Rennen als Gewinner der kleinen Kristallkugel festgestanden. Sein einziger verbliebener Konkurrent Mattia Casse verzichtete nach seinem Sturz im Abfahrtstraining auf einen Start. Der Italiener hatte sich am Mittwoch einen verschobenen Bruch des rechten Ellenbogens zugezogen und muss operiert werden. In der Disziplinwertung liegt nun Kriechmayr auf Rang zwei - bei 210 Punkten Rückstand kann er sich darum aber wenig kaufen.
Für Odermatt ist es die insgesamt siebente Disziplinenkugel seiner Karriere, sein vierter Gesamtweltcup ist ihm ebenfalls nicht mehr zu nehmen. Auf seinen ersten Sieg in Kvitfjell muss der 27-Jährige weiter warten. Die beiden zweiten Plätze in den Abfahrten seien für ihn aber ein "ganz gutes Erfolgserlebnis", bilanzierte Odermatt. Der nach unten verlegte Start im Super-G dürfte dem Ausnahmekönner nicht wirklich entgegengekommen sein. "Es war ein bisschen ein komisches Rennen. Man weiß, bei einem solchen Sprint-Super-G muss alles passen."