Justine Braisaz-Bouchet holte sich bei der Weltcup-Premiere in Lenzerheide (SUI) den Sieg im Sprint vor Ingrid Tandrevold (NOR) und Lisa Vittozzi (ITA). Auf Platz vier landete mit Julia Simon eine weitere Französin. Und so kam es bei der "Flower Ceremony" der ersten Sechs zur Begegnung der beiden "besten Feindinnen" im Biathlonzirkus.
Braisaz-Bouchet wirft Simon vor, vor eineinhalb Jahren ihre Kreditkarte missbräuchlich verwendet zu haben. Simon bestreitet die Vorwürfe, der Fall wird noch immer untersucht. Julia Simon war vorigen Winter Weltcup-Gesamtsiegerin, Braisaz-Bouchet legte eine Babypause ein. So kam es erst Anfang der Saison und damit rund 18 Monate nach dem möglichen Kriminalfall zum Zusammentreffen der beiden. Im Sommer war Simon zum Einzeltraining verbannt worden.
Im französischen Team herrscht wegen der Causa eine frostige Stimmung. Der Großteil der Mannschaft steht auf der Seite der mutmaßlich Geschädigten. Denn mittlerweile steht fest, dass die fraglichen Transaktionen von Julia Simons Laptop getätigt worden sind. Interne Klärungsversuche sind gescheitert.
Österreichs Biathletinnen konnten in Abwesenheit der erkrankten Lisa Hauser beim Sprint am Donnerstag nicht glänzen. Nur Tamara Steiner kam als 25. in die Punkteränge. Die Steirerin schoss fehlerfrei. Anna Gandler (51./3). Anna Juppe (57./4) und Kristina Oberthaler (66./1) waren bei schwierigen Windbedingungen abgeschlagen. Ausgeblieben ist auch ein Erfolgserlebnis für Sandra Flunger, die Saalfeldener Trainerin der Schweizer Frauen. Bei der Heimpremiere waren ihre Schützlinge abgeschlagen.
