Das kommt überraschend: Mario Seidl wird Ende November in Ruka (FIN) beim Weltcup der nordischen Kombinierer für Österreich an den Start gehen. Der 32-jährige Salzburger ist für Fabio Obermeyr nachgerückt. Das gab der ÖSV am Donnerstag bekannt, nachdem sich Obermeyr einer Blinddarmoperation unterzogen hatte und nun eine Zwangspause einlegen muss. Für Seidl ist es der erste Weltcupeinsatz seit Anfang März 2024.
Verletzt, gesperrt, enttäuscht – Seidl erlitt zahlreiche Rückschläge
Dazwischen lag eine schier nicht enden wollende Leidenszeit. Seidl zog sich bei einem viel zu weiten Sprung in Lahti (FIN) einen Trümmerbruch der Kniescheibe zu und kämpfte sich mühevoll zurück. Als er wieder fit war, fällte der Internationale Sportgerichtshof (CAS) ein Dopingurteil gegen den ÖSV-Kombinierer. Seidl wurden Auffälligkeiten in seinem Blutpass zum Verhängnis, die er selbst mit seiner Immunkrankheit Hypogammaglobulinämie und erhöhten Entzündungswerten bei Infekten erklärte, von den Dopingjägern jedoch wurde Seidl als Dopingsünder abgestempelt. Die Folge: Seidl wurde im Mai 2025 wegen Blutdopings rückwirkend für den Zeitraum vom 28. November 2019 bis 27. November 2023 gesperrt. Bis heute beteuert der zweimalige Weltcupsieger seine Unschuld. Im Raum steht eine Zivilrechtsklage, um gegen das CAS-Urteil rechtlich vorzugehen.
Weltcupsieger stand nach Dopingurteil vor dem Karriereende
Aktuell konzentriert sich Seidl jedoch vor allem auf das Sportliche. Beinahe hätten ihn die Dopingvorwürfe in ein vorzeitiges Karriereende getrieben, doch nun ist der Salzburger wieder voller Tatendrang. Bei den Österreichischen Meisterschaften Anfang Oktober in Bischofshofen überzeugte Seidl mit einem überraschend starken fünften Rang. Genauso überraschend kommt nun seine Nominierung für das ÖSV-Weltcupteam.



