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Grenzgang über 24 Stunden reizt Jakob Herrmann mehr als das Heimspiel

Jakob Herrmann will den 24-Stunden-Weltrekord für Skibergsteiger knacken. Bei der Erztrophy in Werfenweng ist der Weg frei für neue Sieger.

Als einsamer Kämpfer wird Jakob Herrmann bei seinem Weltrekordversuch unterwegs sein.
Als einsamer Kämpfer wird Jakob Herrmann bei seinem Weltrekordversuch unterwegs sein.

Vorigen Winter ließ Jakob Herrmann seine großteils jüngeren ÖSV-Nationalteamkollegen bei der Erztrophy alt aussehen. Der Werfenwenger Skibergsteiger distanzierte sie vor seiner Haustür sowohl im Vertical als auch im Individual. Dass Herrmann heuer andere Pläne hat, dürfte demnach bei den Konkurrenten wohlwollend aufgenommen worden sein.

Seinen Versuch, den 24-Stunden-Weltrekord auf Tourenskiern aufzustellen, hat der 36-Jährige witterungsbedingt um zwei Tage verschoben. "Ich starte jetzt am Samstag um 15 Uhr beim Königslehenlift in Radstadt", sagt Herrmann. Bis Sonntag zur selben Zeit will er die Marke von 23.486 Höhenmetern (Kilian Jornet/SPA) überboten haben. Dafür müsste er die 2,5 Kilometer lange Runde mit ihren 713 Höhenmetern 33 Mal meistern. "Ich will einfach wissen, an welche Grenzen man kommt und wie weit man darüber hinaus gehen kann", sagt Jakob Herrmann.

Die lange Nacht mit 14 dunklen Stunden werde sicher eine mentale Herausforderung. Für die Energiezufuhr hat der Ernährungsprofi einen klaren Plan mit Riegeln, Gels, Reis und Kartoffeln. Anfeuerung durch Fans ist sehr willkommen, und auch die Skitouristen, mit denen er auf den Abfahrten die Pisten teilt, können ihm applaudieren.

Einen Tag vor Herrmanns Startschuss steigt eine halbe Autostunde entfernt der erste Teil der Erztrophy, das Vertical. Auch bei den Frauen ist hier der Weg frei für eine neue Siegerin. Denn die Vorjahressiegerin und logische Favoritin fehlt: Europameisterin Sarah Dreier ist beim Weltcup in Spanien im Einsatz.

Das Publikum wird nah dran sein wie noch nie beim Klassiker: Mit der Ikarus-Kabinenbahn können Fans zum Ziel auf der Bischlinghöhe fahren.

Zuschauerfreundlich gibt sich auch das Individual am Samstag (11.30 Uhr), in dem es um österreichische Meisterehren geht: Start und Ziel befinden sich bei der Talstation. Beide Rennen sind Teil der neuen "European Skimo Tour" mit Mountain Attack, SellaRonda und Jennerstier. Das lockt auch viele ambitionierte Hobbyathleten, rund 200 Aktive stehen in den Startlisten. Unter ihnen auch schon traditionell Thomas Wallner, einer der Organisatoren: "Der Meistertitel 45+ reizt mich." Nicht zuletzt, weil er mit seinen Mitstreitern eine anspruchsvolle Strecke (1663 Höhenmeter) ausgetüftelt hat: "Die hat es in sich." Für die weniger Trainierten gibt es auch eine Mittel- und eine Kurzdistanz.


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