SN.AT / Sport / Wintersport

Krimi bei der Mountain Attack: Sieben Sekunden entschieden über Sieg

Hart wie selten zuvor und spannend wie noch nie war die Mountain Attack am Freitagabend. Beim Marathon lieferten sich Christian Hoffmann und Jakob Herrmann ein unglaublich spannendes Duell. Nur um sieben Sekunden hatte der Olympiasieger aus Oberösterreich am Ende die Nase vorn.

Auch ein Meister kann einmal vom Himmel fallen. Oder den Hang hinunterrutschen, wenn es sich um einen Skibergsteiger-Meister handelt. Schwierig wie selten zuvor waren die Bedingungen für die Aktiven bei der Mountain Attack in Saalbach-Hinterglemm am Freitag. Beim steilen ersten Anstieg auf den Schattberg erwischte es auf dem glatten Untergrund neben zahlreichen Hobbyathleten auch den Zwischenführenden Christian Hoffmann. Rund 20 Meter schlitterte er etwa bei der Hälfte des Anstiegs abwärts.

Doch der Langlauf-Olympiasieger ließ sich von seinem Missgeschick nicht entmutigen. Schon bei der Ankunft an der nebelverhangenen Bergstation des Schattberglifts war er knapp vor dem Werfenwenger Streckenrekordler Jakob Herrmann wieder Erster. Das Duell der beiden zog sich auch in die Dunkelheit hinein über Hinterglemm und den Zwölferkogel bis ins Ziel. Nach rund 40 Kilometern und 3000 Höhenmetern entschieden sscganze sieben Sekunden für den 49-jährigen Oberösterreicher (Zeit: 2:23:38 Std.) "Einfach ein Wahnsinn. Mein bester Tag jemals hier", sagte der nunmehr fünffache Sieger. "Ich habe mit meinen Fellen beim letzten Anstieg ein bisschen gepokert, das ist mir am Ende zugutegekommen."

Der etwas angeschlagene Herrmann, der nächste Woche einen 24-Stunden-Weltrekord versucht, kommentierte die Bedingungen so: "Es war grausig." Er habe die Harscheisen richtig ins Eis hacken müssen, um den Berg zu bewältigen. Hoffmann habe einen sehr guten Tag gehabt, während er sich in den Tagen vor dem Rennen etwas platt gefühlt habe. William Boffelli (ITA), der das Führungsduo lange in Sichtweite hatte, wurde mit 1:16 Minuten Rückstand Dritter.

"Brutal hart, brutal kalt"

Die Tour (2000 Höhenmeter) gewannen Kevin Hinterberger aus Mariapfarr in 1:41:50 Std. vor Josef Huber (GER/+44 Sek.) und Nationalteam-Athlet Andreas Mayer (+3:36 Min.). "Brutal hart, brutal kalt", kommentierte der Tiroler im Ziel. Die meisten seiner ÖSV-Teamkollegen mussten auf die Attack-Teilnahme heuer verzichten, beim Weltcup in Andorra sind unter anderem Sarah Dreier und Johanna Hiemer im Einsatz. Linda Wilhelmstätter aus Salzburg war in 2:16:36 Stunden schnellste Frau auf der Tour vor Katarina Lovrantova (Salomon) und Natalie Sunkler (GER).

Finne Erster am Schattberg

Eine Überraschung brachte das Schattberg Race: Erstmals siegte ein Finne bei dem Vertical-Bewerb über 1000 Höhenmeter. Toni Tähti war nach 43:58 Minuten im Ziel und ließ die Steirer Elias Peer (+3 Sek.) und Lucas Kolb (+2:04 Min.) hinter sich. Die Nordeuropäer waren bislang im Tourenskisport nur spärlich vertreten. Tina Fischl (GER/53:10) wiederholte ihren Vorjahressieg vor der Salzburgerin Theresa Kober (La Sportiva/+1:37) und Lisa Münsterer (GER/+7:33). Selbstverständlich war der Sieg für Fischl nicht und sie bestätigte, wie herausfordernd es heuer war: "Ich habe keine Ahnung gehabt, wo ich liege", sagte sie im Ziel. "Man musste sich heute total konzentrieren, weil so viele abgestürzt sind. Ich habe immer gehofft, dass mir keiner entgegenkommt."

Auch im WM-Winter werden die Skibergsteiger die Saalbacher Pisten erobern: Die Mountain Attack 2025 steigt am 17. Jänner, rund zwei Wochen bevor Marco Odermatt und Co. auf denselben Hängen um Weltmeisterschaftsmedaillen kämpfen.

Alle Ergebnisse der Mountain Attack sind hier zu finden.

SPORT-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Sportmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Sieger Christian Hoffmann auf den Schultern von Jakob Herrmann und William Boffelli.
Sieger Christian Hoffmann auf den Schultern von Jakob Herrmann und William Boffelli.
Sieger beim Schattberg Race: Tina Fischl und Toni Tähti.
Sieger beim Schattberg Race: Tina Fischl und Toni Tähti.