Marcel Hirscher: "Ich bin nicht mehr der Profi, der ich früher war"
In den Niederlanden gab Skisuperstar Marcel Hirscher Details zu seinem Comeback nach fünf Jahren bekannt - vor vielen internationalen Journalisten im holländischen Zoetermeer.

An diese Situation mussten sich die österreichischen Skifans erst gewöhnen: Marcel Hirscher teilweise in holländischer Sprache. So geschah es kurz nach halb eins im niederländischen Zoetermeer, wo der vor fünf Jahren zurückgetretene Skisuperstar nahe einer riesigen Skihalle Details zu seinem Comeback im August bekannt gab. Vor vielen neugierigen Journalisten aus den Niederlanden - natürlich auch aus Österreich und der Schweiz - verlas der Salzburger die Begrüßungszeilen in der Sprache seiner Mutter, die Holländerin ist. Dann folgten die Antworten auf Deutsch, unter anderem der Dank an den holländischen Skiverband, der den Wechsel möglich gemacht hatte. Zu Beginn verriet Hirscher gleich, dass er sehr nervös gewesen sei, "wieder einmal so viele Journalisten und TV-Kameras zu sehen. Fast so wie bei einem Vortrag in der Schule, da geht die Nervosität ebenso nicht weg."
Marcel Hirscher plant Konditionseinheiten
In den nächsten zwei Wochen sind vor den kommenden FIS-Rennen in Neuseeland für Hirscher Konditionseinheiten geplant, "dann werde ich sehen, welche Punkte ich sammeln kann. Das wird spannend, was sich in diesem Projekt rund um meine Skimarke tut", so Hirscher, der sich zu diesem Comeback rund um seinen Geburtstag am 2. März entschlossen hat. Wegen vieler Fristen und Planungen hatte aber die Entscheidung für die ersten Rennen schnell getroffen werden müssen. "Ab 9. August geht es drei Wochen nach Neuseeland, ob es für den Weltcupauftakt in Sölden reicht, werden wir sehen", so der 35-Jährige, der zwischen 15. und 19. August Rennen in Cornet Peak bestreiten wird. "Dort werden viele junge Läufer vermutlich sagen: Der Opa ist auch da."
Marcel Hirscher: "Das Land ist mir vertraut"
Hirscher stellte auch klar, dass er das Wort Comeback vermeiden wird, wenn er für die Niederlande startet. "Ich nenne es Herzens- und Leidenschaftsprojekt, im ÖSV wollte ich jungen Athleten keinen Platz wegnehmen", so Hirscher, der ergänzt: "Ich bin eigentlich über die Liebe meiner Eltern hierher gekommen. Das Land ist mir vertraut."

Im Leben habe sich für Hirscher eigentlich nicht viel verändert. "Ich habe wie früher Ski getestet und darf jetzt für meine eigene Marke Van Deer Red Bull Sports Ski fahren - das ist ein Lebenstraum." Damit soll die Marke auch auf einen höheren Level gestellt werden, so der achtfache Weltcup-Gesamtsieger. "Damit möchte ich für unsere Athleten das Optimum herausholen. Dem Skisport wollte ich sowieso immer erhalten bleiben."
"Skifahren hat nicht mehr Priorität"
Der nächste Lebensabschnitt scheint für Hirscher nun einfacher geworden zu sein: "Skifahren hat nicht mehr Priorität. Es geht nicht mehr um Hundertstelsekunden, ich werde ein Jahr nun Rennen fahren und dann schauen, was weitergeht. Ob bei FIS- oder Europacuprennen. Ich bin nicht mehr der Profi, der ich früher war."