Auf Sieger Simen Hegstad Krueger (NOR) hatte Vermeulen beim kräftezehrenden 10-Kilometer-Bergauf-Bewerb nur 7,8 Sekunden Rückstand. Seine Konkurrenten um den zweiten Platz wie Hugo Lapalus, Andreas Fjorden Ree und Håvard Moseby hatte Vermeulen gut im Griff. Noch nie hat ein Österreicher bei dem prestigeträchtigen Etappenrennen zuvor einen Stockerlplatz geholt. Den Tour-Sieg fixierte erwartungsgemäß Johannes Klæbo (NOR).
Bereits beim Skiathlon am Samstag war Vermeulen als Fünfter im absoluten Spitzenfeld gelegen. Im Februar 2024 hatte er mit Rang drei über 15 km Freistil in Canmore die erste Podestplatzierung im Langlauf-Weltcup und die erste für einen Österreicher seit 2009 geholt.
Auf den ersten sieben Kilometern bis zum Beginn des finalen Anstieges blieb das Feld zunächst geschlossen zusammen. Mika Vermeulen positionierte sich vom ersten Meter des steilen Schlussanstiegs auf den vordersten Positionen und führte das Feld die fordernde Alpe Cermis hinauf auch immer wieder an. Knapp 800 Meter vor dem Ziel setzte sich der Steirer dann gemeinsam mit dem Norweger Simen Hegstad Krueger vom Rest des Feldes ab. Auf den letzten Metern musste Mika Vermeulen den heute extrem starken Skandinavier zwar ziehen lassen, überquerte am Ende aber mit lediglich 7,8 Sekunden Rückstand als sensationeller Zweiter die Ziellinie. Das Podest komplettierte am heutigen Tag der Deutsche Friedrich Moch (+10,7 Sek.).
Mika Vermeulen war überglücklich: "Dieser zweite Platz bei der Tour de Ski ist ein Kindheitstraum von mir, der heute in Erfüllung gegangen ist. Hier jetzt auf dem Podium zu stehen, mit den besten Langläufern der Welt, ist einfach unbeschreiblich. Ich habe schon ein wenig damit geliebäugelt, aber ehrlicherweise nicht damit gerechnet, und wenn es dann so passiert, ist das einfach nur wunderschön."
Teresa Stadlober: "Ein Wahnsinn"
Bei den Frauen schloss Teresa Stadlober die Tour de Ski mit einem achten Platz im letzten Rennen ab. Die Radstädterin hatte ihre Sternstunde bereits am Samstag, als sie als Zweite im Skiathlon ihre Stärke unter Beweis gestellt hatte. Therese Johaug aus Norwegen gewann sowohl das letzte Rennen als auch die Gesamtwertung.
Teresa Stadlober war als Siebte beste Mitteleuropäerin
Sie sagte: "Ich glaube, ich habe heute meine elfte Tour abgeschlossen, habe alles gegeben und es war ein beinharter Tag für mich. Ich habe vor allem am Anfang ziemlich gekämpft, aber im Stieg bin ich immer besser in die Gänge gekommen. Das war sicher eines meiner besseren Rennen hier auf der Alpe Cermis. Der siebte Platz in der Gesamtwertung ist für mich ein Wahnsinn. Letztes Jahr war ich nicht in den Top Ten und heuer konnte ich mich ordentlich steigern. Der gestrige Tag war für mich ein Hammer und der heutige dann für den Mika - für den österreichischen Langlaufsport ist das einfach extrem cool und wichtig. So kann es gerne weitergehen, aber jetzt freuen wir uns alle erst einmal auf eine verdiente Pause."