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Nordische Ski-WM: Österreichs Skispringerinnen holen Silber im Teambewerb

Lisa Eder, Julia Mühlbacher, Jacqueline Seifriedsberger und Eva Pinkelnig haben im Teamspringen bei der nordischen Ski-WM in Trondheim die Silbermedaille gewonnen. Nur die Gastgeberinnen aus Norwegen (Anna Odine Ström, Ingvild Synnoeve Midtskogen, Heidi Dyhre Traaserud, Eirin Maria Kvandalwaren) waren eine Klasse für sich und holten sich klar den Weltmeistertitel. Bronze ging an die Springerinnen aus Deutschland.

Lisa Eder, Jacqueline Seifriedsberger, Eva Pinkelnig und Julia Mühlbacher jubeln über Silber.
Lisa Eder, Jacqueline Seifriedsberger, Eva Pinkelnig und Julia Mühlbacher jubeln über Silber.

Ein durchwegs eher verpatztes Einzelspringen am Tag davor hatte das ÖSV-Quartett in eine Jetzt-erst-recht-Stimmung versetzt. Alle vier steigerten sich enorm, so dass schon zur Halbzeit der Abstand auf Platz vier beruhigend groß war.

Österreich hatte nach großem zwischenzeitlichen Rückstand vor der letzten Springerin "nur" mehr 9,7 Punkte Rückstand auf Norwegen, was den letzten Durchgang noch einmal spannend machte. Am Ende blieb es aber bei Platz zwei in der Wertung. "Bei den Norwegerinnen sind ein paar vor eigenem Publikum einfach über sich hinausgewachsen", sagte die für den SK Saalfelden startende Lisa Eder, die sich nach dem Bewerb zufrieden mit der Medaille zeigte, aber ein wenig mit ihren beiden Sprüngen haderte.

"Jede Medaille ist schön und schreibt ihre eigene Geschichte. Eine Medaille liegt nicht abholbereit, die muss man sich erkämpfen. Das haben wir heute gemacht, wir sind eine coole Truppe", bilanzierte Jaqueline Seifriedsberger. Sie freue sich nun schon auf den Bewerb auf der Großschanze. "Bei einer WM geht es ganz schnell, dass man als Vierter blöd daneben steht. Daher können wir zufrieden sein und dürfen heute feiern."

Für Julia Mühlbacher war Silber am Ende "eine brutale Erleichterung", sie habe "leider in der Luft einen Pendler gehabt. Wir haben in Planica vor zwei Jahren auch Silber gemacht, das ist heute brutal cool. Die Norwegerinnen waren nicht so weit weg, bei uns wären bei der einen oder anderen sicher noch ein paar Meter mehr drinnen gewesen. Es ist gewaltig, mit der Schanze hatten wir nach gestern noch eine Rechnung offen." Die Sprünge vom Vortag habe sie nicht analytisch "in ihre Einzelteile zerlegt". Nun freut sie sich auf ein paar freie Tage bis zum nächsten Bewerb. "Wir wollen in die Stadt gehen und ein bisschen relaxen. Jetzt sind wir doch unter Strom gestanden."

Ärger über das verpasste Gold sei fehl am Platz, meinte Eva Pinkelnig: "Wir sind Vizeweltmeister geworden, wir freuen uns sehr darüber. Die Norwegerinnen kennen das hier in- und auswendig. Wir werden schauen, dass wir es in zwei Jahren als Team gewinnen." Ob sie dann noch dabei sein wird, ließ Pinkelnig offen. "Vielleicht, wer weiß."

Die Norwegerinnen fixierten mit dem Sieg einen Traumtag mit sechs Medaillen für die Gastgebernation, die zuvor im Männer-Skiathlon einen Vierfachtriumph und im Kompakt-Kombinationswettkampf einen Doppelsieg gefeiert hatte. ÖSV-Frauensprungtrainer Bernhard Metzler sagte, man müsse den Sieg Norwegens neidlos anerkennen. "Mit Silber geht es mir sehr gut, es ist nie aufgelegt, dass man eine Medaille mitnimmt. Wir freuen uns sehr über den Vizeweltmeister. Wir hätten am oberen Limit springen müssen, wir kämpfen wirklich ein bisschen mit der kleinen Schanze."

Seine Springerinnen waren im Einzel leer ausgegangen. Deshalb war die Erleichterung groß. "Jetzt haben wir die erste Medaille, das ist gut und das Wichtigste. Es freut mich für die Damen und das ganze Betreuerteam, die das ganze Jahr hart arbeiten. Es ist schön, wenn man dann belohnt wird."

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